Beobachtungsbericht 25/26.05.2005 | |
Erstellt 26. Mai 2005, 02:03
#13077
(im Thema #1164)
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Site staff
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bevor ihr weit lest will ich gleich sagen das es sich hier nur um einen normalen Bericht handelt der keine spannenden Stelle enthält . Heute habe ich mal wieder eine kleine Beobachtungsstunde in der Sternwarte Aalen unternommen. Dabei waren Johannes und Daniel. Wie immer hat sich Daniel überhaupt gar nicht an der Beobachtung beteiligt was mich zu dem gedanken bringt ob er sich für dieses Thema wirklich begeistern kann da er leider jedes mal mit dem Kopf wo anderest ist wie beim beobachten. Na ja, wir werden beim Treffen sehen… Gut, aber nun zum Bericht: Jupiter – 23.45 Uhr – DEK: -02° 15' 47'' – STUNDENWINKEL: 2h 03min 40s Bei Jupiter habe ich heute mal mit einer kleinen Vergrößerung von 46fach angefangen. Sofort ist mir ein kleiner Punkt in einer der Wolkenbänder aufgefallen. Außerdem waren alle 4 Monde anwesend. Keiner hinter oder vor Jupiter. Bei einer Vergrößerung von 130fach wurde die Luft etwas unruhiger. Das Bild was aber immer noch scharf. Letzt endlich habe ich auf 195fache Vergrößerung aufgestockt. Ich dachte immernoch den Fleck zu sehen aber Astronomie.de sagte da etwas anders. Der Fleck wird erst gegen Sonnenaufgang zu sehen sein. Jupiter war zum Glück noch nicht so stark an den Horizont gerückt ! Saturn – 00.00 Uhr – DEK: 21° 31' 13'' – STUNDENWINKEL: 7h 12min 00s Wieder fing ich mit 46facher Vergrößerung an. Die Ringe waren ohne Cassinieteilung zu sehen. Die Luft war extrem unruhig da der Saturn vielleicht gerade mal noch 10° ( wenn nicht weniger ) vom Horizont entfernt war. Das beobachten mit einer stärkeren Vergrößerung war wegen der Luft kaum möglich ! Ringnebel – 00.05 Uhr – DEK: 33° 01' 48'' – STUNDENWINKEL: 20h 08min 31s Bei der kleinsten Vergrößerung ( 46fach ) konnte ich schon zwischen vielen Sternen den Ringnebel sehen. Bei näherem und längerem durchschauen wurde aus dem Fleck wie der Name schon sagt ein Ring. Mit der für mich nächst größten Vergrößerung ( 130fach ) wurde es schon schwerer den Nebel scharf zu bekommen. Den Zentralstern konnte ich nicht sehen. Ich danke mal das ich mit einem sehr alten Refraktor beobachte und weil das Mondlicht bereits den Himmel erhellte ! M13 – 00.16 Uhr – DEK: 36° 27' 36'' – STUNDENWINKEL: 22h 31min 40s Unser Refraktor schaffte es dieses mal leider nicht die Sterne aufzulösen. Ich weiß nicht mal ob man das mit dem schon je hinbekommen hat. Aufgelöste Sterne waren nur im Zentrum von M13 oder in der nähe des Zentrums zu sehen ! M103 – 00.25 Uhr – DEK: 60° 42' 00'' – STUNDENWINKEL: 13h 48min 00s Leider war von M103 wegen dem hellen Mondlicht nichts zu sehen ! |
AW: Beobachtungsbericht 25/26.05.2005 | |
Erstellt 26. Mai 2005, 08:36
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Erdling
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ein interessanter Bericht, gut zu lesen. Was für einen Refraktor hast du denn verwendet? Die geringste Öffnung um Sterne in M13 aufzulösen ist in etwa 150mm, und der Zentralstern von M57 hat nur 17mag(laut "Der Sternenhimmel"), ist also nur in den wirklich großen Scopes zu sehen. Mit meiner Webcam kriege ich ihn so ab 10s Belichtung drauf, liegt aber wahrscheinlich daran, dass er im IR-Licht heller erscheint als im visuellen Spektrum. mfg Christain
–> www.astronomieplanet.de.vu
–> www.sky-freaks.de.ki Celestron C10-N(d=250mm; f=1200mm) EQ-6(MCU Update+Conrad Getriebe) Bresser Pluto/s(d=114mm; f=500mm) |
Re: Beobachtungsbericht 25/26.05.2005 | |
Erstellt 26. Mai 2005, 10:17
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Guest user
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AW: Beobachtungsbericht 25/26.05.2005 | |
Erstellt 26. Mai 2005, 13:25
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Site staff
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AW: Beobachtungsbericht 25/26.05.2005 | |
Erstellt 26. Mai 2005, 13:39
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Andromedaner
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Sehr schöne Bericht. Ich könnte mich schon wieder ärgern, dass ich zur Zeit nicht beobachten kann. Bei dem Ringnebel tippe ich mal, Du meinst den M57. Mit dem habe ich schon so manchen Strauß ausgefochten. Früher hatte ich nur die Möglichkeit im Sommer im Urlaub zu beobachten. Um diese Jahreszeit steht er ja sehr hoch. Das heißt, man befindet sich in einer sehr unbequemen Körperhaltung, wenn man ihm mit dem Sucher finden will. Da ist es mir mehr als einmal passiert, das ich etwas das Gleichgewicht verloren habe und auf dem Hosenboden gelandet bin. Da die Wiese um die Uhrzeit immer schon sehr naß war, war das dann fast immer das Ende der Beobachtung. So hat sich der M57 oft gewehrt. Irgend wann bin ich dann auf die Idee gekommen eine Isomatte hin zu legen und mich gleich darauf zu setzen. Damit hatte er verloren … Mit freundlichen Grüßen Hans-Ulrich |
Re: AW: Beobachtungsbericht 25/26.05.2005 | |
Erstellt 26. Mai 2005, 20:08
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Guest user
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Ok |
AW: Beobachtungsbericht 25/26.05.2005 | |
Erstellt 27. Mai 2005, 01:51
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Guest user
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Hübscher Bericht! Ziemlich übersichtlich gestaltet, besonders wegen der verschiedenen Farben (die man alle wunderbar lesen kann, @Pendel ), und somit gut zum lesen. Gefällt mir! Scheint ja ein richtig antikes Telesköpchen zu sein, was ihr da verwendet habt. @Hans_Ulrich: Wieso verwendest du keinen Sucher mit Zenitprisma (oder Prismarzenit???)? Damit geht das ganz wunderbar, alle Sterne werden um 90° gespiegelt, so dass man bequem von der Seite reingucken kann. Damit kommt auch nicht in die Gefahr, sich akrobatisch verrenken zu müssen, um dann letzendlich doch vom Hocker zu fallen Oder spricht irgendein Grund gegen so ein Ding? Liebe Grüße und CS, Anna |
Re: Beobachtungsbericht 25/26.05.2005 | |
Erstellt 27. Mai 2005, 08:52
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Andromedanerin
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AW: Beobachtungsbericht 25/26.05.2005 | |
Erstellt 27. Mai 2005, 12:08
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Guest user
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Den werden wir beim Treffen schon zum Beobachten bringen. Ansonsten bekommt er :hau: Ja, bei mir der Preis |
AW: Beobachtungsbericht 25/26.05.2005 | |
Erstellt 27. Mai 2005, 12:29
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Site staff
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Na ja, war keine große Kunst das zu finden wenn man mit Deklenation und Stundenwinkel arbeitet. Da musst du ja nur die Daten vom PC auf das Teleskop übertragen und schon hast du das Objekt Neuer Bericht vom 26/27.05.2005 So, dieser Bericht wird nun nicht so ausführlich sein da ich mir wärend der Beobachtung keine Notizen gemacht habe. Diesesmal war Daniel nicht dabei. Ich bin also mit Johannes ins Dunkle gefahren. Es war so ein dunkler Himmel das so viele Sterne da waren das wir das Sternbild Hercules kaum fanden. Später dann bei mir Zuhause waren es wieder weniger Sterne ( Mond, Streulicht ) das ich Hercules sofort fand. Gehen wir aber nochmal zurück. Wir schauten im Buch nach wo sich M13 genau befand. Diesesmal machen wir es uns sehr einfach *g*. Johannes nahm mein Grüner Laser und leuchtet an die Stelle wo M13 normalerweiße steht. Ich stellte mein 8" Dobson auf den Grünen Laser am Himmel ein und da war M13 ohne Dek und Stundenwinkel ganz einfach gefunden Das gleiche Verfahren haben wir dann bei M57 eingesetzt. Das Sternbild Leier war ohne Buch schnell zu finden. Johannes leuchtet wieder und in innerhalb von Sekunden war der Ringnebel im Teleskop zu sehen. In der nähe unseres Beobachtungplatze ist so was ähnliches wie eine Partyhütte. Die sahen den Laser und sind mit FERNLICHT zu uns gekomme. Ich hätte die am liebsten in der Luft zerrissen. Als sie sich aber dann eher dafür interesieren war ich echt angenehm überrascht mit wieviel Interesse die rangeangen sind. Ich hab zwar nur Jupiter gezeigt aber das hat dennen schon gereicht *g*. Ich sagte sobald ich die Montierung habe gibts eine richtige Führung . Nachdem die wieder wegwaren stellte Johannes ( diesesmal ohne Laserhilfe ) M4 ein im Skorpion. Das war auch toll. Nach M4 haben wir dann aufgehört das das Mondlicht immer schlimmer wurde… |
AW: Beobachtungsbericht 25/26.05.2005 | |
Erstellt 27. Mai 2005, 14:49
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Site director
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Häh, willst du mich veralbern, ist doch ein super Bericht geworden Aber, etwas habe ich noch gefunden: Das sind sie wieder, die Refraktorianer, Randbereiche der Sternhaufen nicht auflösen können, aber Einzelsterne im Zentrum sehen Und zu der Sache mit Jupi, da sieht man mal, wie schnell sich Artfakte bei der Beobachtung einschleichen können. Gruß Falko |
AW: Beobachtungsbericht 25/26.05.2005 | |
Erstellt 27. Mai 2005, 14:50
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Site director
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Gruß Falko |
AW: Beobachtungsbericht 25/26.05.2005 | |
Erstellt 27. Mai 2005, 16:18
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Site staff
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Ja schon, ich habe aber immernoch unter 100 Euro bezahlt :-) Ich zeigs dir beim Treffen :] |
AW: Beobachtungsbericht 25/26.05.2005 | |
Erstellt 27. Mai 2005, 16:45
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Andromedaner
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> Wieso verwendest du keinen Sucher mit Zenitprisma (oder Prismarzenit???)? Voriges Jahr habe ich mir bei der Eröffnung von Wolfi seinem neuen Laden einen Winkelsucher gekauft (gab es an diesem Tag sehr preiswert). Leider bin ich damit überhaupt nicht zurecht gekommen. Ich habe mich ständig am Himmel verlaufen. Ich wollte in schon als Fehlkauf wieder verkaufen. Habe es mir aber jetzt anders überlegt und am meinen Newton einen zweiten Sucherschuh angebaut. Jetzt habe ich einen Leuchtpunktsucher zum groben Ausrichten und den Winkelsucher zum feinen Ausrichten. Das funktioniert recht gut. Mit freundlichen Grüßen Hans-Ulrich |
AW: Beobachtungsbericht 25/26.05.2005 | |
Erstellt 27. Mai 2005, 17:59
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Guest user
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Und by the way: Rektaszension und Stundenwinkel sind nicht das gleiche . Christian |
AW: Beobachtungsbericht 25/26.05.2005 | |
Erstellt 27. Mai 2005, 18:14
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Andromedaner
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> Rektaszension und Stundenwinkel sind nicht das gleiche … stimmt, sie unterscheiden sich um die Sternzeit. Mit freundlichen Grüßen Hans-Ulrich |
AW: Beobachtungsbericht 25/26.05.2005 | |
Erstellt 27. Mai 2005, 19:42
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Site staff
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mein Programm zeigt folgende Daten an: Deklenation, Stundenwinkel und Rektaszension …für das Teleskop in Aalen sind die ersten beiden wichtig. Für was ist die Rektaszension da ? Gruß, Martin |
AW: Beobachtungsbericht 25/26.05.2005 | |
Erstellt 27. Mai 2005, 20:38
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Andromedaner
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im Prinzip brauchst Du immer nur zwei dieser Werte, der Dritte ergibt sich dann. Die Rektaszension ist eine der beiden Koordinaten, die die Position eines Objektes am Himmel beschreiben (unabhängig von der aktuellen Zeit und dem Standort). Der Stundenwinkel beschreibt Zeit oder Abstand (ist eine Frage der Betrachtung) eines Objektes nach Süd-Durchgang. Ist die Sternzeit gleich der Rektaszension steht das Objekt genau im Süden und der Stundenwinkel ist 0. Mit Freundlichen Grüßen Hans-Ulrich |
AW: Beobachtungsbericht 25/26.05.2005 | |
Erstellt 28. Mai 2005, 06:44
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Site staff
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danke Hans Ulrich du hast echt ein wissen das knallt Gruß, Martin |
AW: Beobachtungsbericht 25/26.05.2005 | |
Erstellt 28. Mai 2005, 11:37
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Guest user
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Stundenwinkel = Sternzeit - Rektaszension Der Stundenwinkel ist dabei der Winkel des Stundenkreises mit dem Meridian, also dem Punkt des von Hans Ulrich angesprochenen Süd-Durchgangs. Die Stundenkreise sind dabei alle Geraden von einem zum anderen Himmelpol, so dass man jedem Objekt genau einen Stundenkreis zuordnen kann. Für Stundenwinkel = 0, also wenn das Objekt im Meridian befindet, ergibt sich, wie er auch schon nannte die Beziehung: Sternzeit = Rektaszension. Die Sternzeit ist dabei ein Zeitmaß, dass den Tag als die Zeit definiert, die die Erde für eine komplette Rotation um ihre Achse braucht, und nicht wie bei uns üblich, von Sonnendurchgang bis Sonnendurchgang. Dadurch ist der Sterntag ungefähr 4 min kürzer als unserer Sonnentag. Und die Rektaszension entspricht einfach die auf den Himmel projizierten geografischen Längengrade. Christian |
AW: Beobachtungsbericht 25/26.05.2005 | |
Erstellt 28. Mai 2005, 15:42
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Andromedaner
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> Und die Rektaszension entspricht einfach die auf den Himmel > projizierten geografischen Längengrade. Sagen wir mal so in etwa. Aber im Gegensatz zu den Längengraden der Erde wird der Vollkreis hier nicht in 360 Grad sondern in 24 Stunden angegeben und der Nullmeridian liegt auf dem Punkt, wo sich die Sonne im Moment des Frühlingsbeginn befindet. Mit freundlichen Grüßen Hans-Ulrich |