Das Astroblog hat gesagt
Gestern Abend waren Aquila und ich spechteln. War ein sehr seltsames Gefühl, Stativ und Montierung ins Auto zu packen und den Tubus zu Hause zu lassen. Aquila hat eine neue Optik (einen 6" Mak), den wir auf meine GP-E gebaut haben. Dummerweise ist das Gerät so schwer, dass wir es mit dem vorhandenen Gegengewicht nicht ausballancieren konnten. Deswegen, oder weil die Optik einfach zu schwer ist, war vor Allem die Deklinationsfeinverstellung sehr schwergängig. Naja, so weit so gut. Zu unseren eigentlichen Beobachtungen.
Im Laufe des Abends haben wir von ca. 20h bis gegen 0h MESZ beobachtet. Zuerst hatten wir eine Grenzgröße von fst ca. 4,2 mag (UMi), die dann später aber auf fst 5,5 mag (UMi) gestiegen ist. Das Seeing war zwar ganz gut, die Durchsicht dafür ziemlcih mager. Der Osthorizont war sehr stark aufgehellt, weil Hannover da lag, im Süden und Süd-Westen stehen einige Straßenlampen.
1. M 42: Trapez ist im 22mm LVW sehr gut zu sehen, der Nordteil des Nebels war schwach, aber trotzdem ziemlich deutlich.
2. M 45: Naja - im Teleskop selbst nichts Besonderes, im Sucher allerdings nadelfeine Sterne, ein fabelhafter Anblick, wa sehr für den Sucher spricht ;-)
3. Saturn: Wolkenbänder und der Schatten des Planeten auf den Ringen sehr deutlich zu sehen. Titan, Rhea und Thetys stehen daneben. Wir sind bis zu einer Vergrößerung von 375fach gegangen (8-24mm LV Zoom + 2fach Barlow), wo das Bild natürlich sehr schlecht war (die theoretisch höchste sinnvolle Vergrößerung beträgt ca. 300fach).
4. M 103: Ziemlich unscheinbar und wenig interessant. Ein etwa gleichschenkliges Sterndreieck mit vielen Sternen dazwischen. Vor Allem im Winkel in der Spitze etwas neblig.
5. M 66: Schwach, aber trotzdem leicht zu finden. Guter Ausgangspunkt ist natürlich Theta Leonis. Offenbar ist nur der Kern sichtbar.
6. M 65: Schwächer als M 66. Im zweiten Versuch gefunden.
7. NGC 3628: Zumindest der Form nach haben wir diese Galaxie gesehen. Allerdings sind wir uns alles andere als sicher - verbuchen wir diese Galaxie lieber in der Kategorie "vielleicht gesehe - nochmal versuchen".
8. M 105: Zwischen Alpha und Theta Leonis steht etwa mittig ein Stern, der ein guter Ausgangspunkt für das Leo-Galaxien-Quartett bestehend aus M 105, NGC 3384, M96 und M95 ist. Als wir diesen Stern gefunden hatten (was etwas schwierig war, weil der Sucher des Mak einen Zenitspiegel hat, was ziemlich gewöhnungsbedrüftig ist), war zumindest M 105 nicht meh allzu schwierig - sagen wir 'halbwegs leicht'. Die Gx ist sehr hell, eine Helligkeitszunahme zum Zentrum ist sehr gut sichtbar.
9. NGC 3384: Steht im selben Feld wie M 105. NGC 3384 ist noch heller als die Nachbargalaxie und weist dieselbe Struktur auf. Die Helligkeitsangaben aus dem Atlas für Himmelsbeobachter von Erich Karkoschka, der alle beobachteten Galaxien im Löwen (mit einer Ausnahme) mit 12 Magnituden Flächenhelligkeit beschreibt, sind wohl eher mit Vorsicht zu genießen.
10. M 96: Etwas schwächer als M 105. Mit einer guten Aufsuchkarte sicherlich nicht allzu schwer zu finden, die Karte aus "dem Karkoschka" ist allerdings vom Maßstab her etwas seltsam…
11. M 95: Sichtung nur vielleicht. Sehr schwierig zu finden, weil in der Umgebung keine Sterne verzeichnet sind. Man benötigt offenbar eine detalliertere Aufsuchkarte.
12. Jupiter: Wieder bis zur maximalen Vergrößerung gegangen. Alle vier gallileischen Monde sind zu sehen. Sogar in den Wolkenbändern lassen sich Strukturen erkennen und das nicht nur bei maximaler Vergrößerung.
Fazit: Der Mak ist sicherlich ein sehr gutes Gerät (sehr praktisch außerdem, dass er einen vormontierten Adapter für Piggyback-Fotografie hat :-) , dessen Schraube allerdings für die D70 etwas zu lang ist => drei Unterlegscheiben), einzige Schwierigkeit sehe ich im Zenitspiegel des Suchers, der die Sache erheblich erschwert. Aber vielleicht is ja auch nur Gewöhnungssache. *mit den Schultern zuckt*