Gestern Abend war endlich gutes Wetter. Schon gegen 20 Uhr stellte ich mein Teleskop in den Steinbruch vor der Burg und wartete auf die Nacht. Im Laufe der Zeit wurde es dunkel und los ging?s. Zugegebenermaßen hatte war ich vom Sternenhimmel absolut erschlagen, so dass es erstmal mit teleskopischem Spechteln nichts wurde. Der Himmel sah wirklich so plastisch aus, wie in einem Planetarium. Die Milchstraße war voller Strukturen und Ausläufer und es waren immer wieder fast keine Einzelsterne sichtbar, sondern nur ein riesiges Sternenmeer.

Als ich mich vom ersten ?Schock" erholt hatte, fing ich an, mich einzuspechteln. Zielobjekte waren:
1. h + chi Persei
2. M 15
3. M 8
4. M 17
5. M 16
6. M 20
7. M 22.

Kurz zu den Objekten 3 und 4. Der Schütze steht hier relativ horizontnah (ca. 10° hoch), so dass die Luftunruhe schon relativ groß war. Meine letzte Schützen-Tour im Sommer vor 2 Jahren in der Toscana war erheblich beeindruckender, vor Allem, was den Nebel in M 8 und den Schwanennebel M 17 betrifft. Der Nebel in M 8 war fast nicht zu sehen und auch den OC hatte ich in beeindruckender Erinnerung. M 17 war bis auf die charakteristische Form eines Schwanes strukturlos, die Schwanzfedern waren nur relativ schwach zu erkennen.

Zwischendurch (ich war die ganze Zeit am Telefonieren (!)) lag ich immer wieder auf dem Boden und habe in den Himmel gestarrt, immer noch konnte ich nicht fassen, was für einen Sternenhimmel ich hier habe. Ich konnte sogar den Nordamerika- und den Zirusnebel mit bloßem Auge ohne weiteres erkennen! Immer wieder blitzten Sternschnuppen auf, die teilweise bis zu eine Sekunde lang über den halben Himmel zogen.

Außerdem machte ich mit meiner D 70 Sternfeldaufnahmen, indem ich die Kamera auf einen Baumstumpf gelegt habe und per Fernauslöser ausgelöst habe.

Eigentlich sollten jetzt, so gegen Mitternacht, die Highlights des Abends folgen: EGGR 102 und HD 340611, zwei weiße Zwerge. Dazu fühlte ich mich aber nicht in der Lage, weil nicht mehr aufnahmefähig. Deswegen müssen diese weißen Zwerge wohl noch ein bisschen warten…

So, jetzt noch ein paar von den Fotos, die ich gemacht habe (ohne Nachführung und Darkabzug):


Milchstraße im Schwan


Milchstraße im Schützen


Milchstraße im Perseus (h+chi sichtbar!)


Sternfeld in der Gegend vom kleinen Wagen mit Sternschnuppe

Viele Grüße
Christoph

Sehr schöner Bericht, und tolle Bilder!
Du musst wirklich n Super Himmel haben, wenn die Milchstraße im Schützen bei dir heller erscheint als im Schwan *träum*


mfg
Christian

Einfach nur:       

Hört sich ja echt super an.
Hast du auch die Grenzgröße bestimmt?
Das würde mich nämlich noch interessieren.

mfg. Christian

Lutz(ifer) hat gesagt

Hast du auch die Grenzgröße bestimmt?

Oh das hab ich vergessen hinzuschreiben… Das waren 6,2 am Pol und für den Zenit habe ich die Karten in Hannover vergessen