[12 Zeichn] Interessante Mehrfachobjekte | |
Erstellt 07. Dezember 2005, 15:39
#17575
(im Thema #1448)
|
|
---|---|
Guest user
|
hier nun die erste Hälfte meines Berichtes. Die zweite Hälfte findet ihr im nächsten Threat!!! Irgendwann Anfang 2005, beim betrachten alter Zeichnungen, kam mir die Idee für ein neues Projekt: "Darfs a´ bisserl mehr sein? Zwei oder mehr Objekte in einem Gesichtsfeld!" Ob nun Merkur-/Venustransit, Komet NEAT bei M44 oder Komet Machholz bei M45 - mehrere Objekte im Gesichtsfeld zu haben hatte immer seinen besonderen Reiz und war eher unbemerkt längst schon ein Teil meiner Astronomie geworden. Nun sind solche Planeten- und Kometenkonstellationen eher die Ausnahme, der Sprung in den Deep Sky Bereich war deswegen die logische Konsequenz. Schnell stellte sich für mich heraus, dass es viele mögliche Felder gab die in Frage kamen, eine Auswahl von sehr interessant erscheinenden Paarungen wurde getroffen und so sammelten sich leicht über 40 Ziele zu einer kleinen Liste, strategisch über den gesamten Himmel verteilt ? eine schöne Aufgabe für wirklich jede Jahreszeit. Natürlich muss man Abstriche in den beobachtbaren Details in Kauf nehmen, denn die meissten Objekte stehen leider relativ weit auseinander und benötigen deswegen so grosse Gesichtsfelder, dass die sinnvolle Vergrösserung lange nicht erreicht werden kann. Trotzdem denke ich, dass dieses Manko durch das Erlebnis von "exotischem Anblick" und häufig auch räumlicher Tiefe mehr als aufgewogen wird! Und so ist aus einer fixen Idee wieder mal ein kleines Projekt entstanden… !!!Wie die Monitorhelligkeit einzustellen ist, findet sich auf der Startseite meiner HP www.astro-visuell.de In Kurzform: die dritte Stufe muss rein schwarz sein, die zweite Stufe fast schwarz und die erste ist eigentlich völlig egal! Bitte beachten!!! Der Fernglas-Klassiker ;-) Ich könnte ins schwärmen geraten, aber ich versuche es einmal ganz nüchtern: der knallhelle (das IST nüchtern ) Orionnebel M 42 (Ori) dominiert das Gesichtsfeld. Vom Trapez sind bei dieser Vergr. nur zwei Sterne zu sehen, hier liegt auch der weitaus hellste Teil des Gasnebels. Von Osten sticht die sehr scharf abgegrenzte Dunkelzunge in den hellen Nebel. Von diesem dunklen Einschnitt gehen zwei helle Nebelschwingen nach Nordwesten und Süden leicht gebogen ab. Bei genauerem Hinsehen fällt noch eine dritte Schwinge auf, die sich recht diffus und deutlich lichtschwächer als die beiden anderen Richtung Südosten im Raum verliert. Südlich des hellen Trapeznebels erst eine Dunkelzone, dann wieder heller Nebel, welcher sich auf grosser Fläche erstreckend nach Süden und Westen ausdehnt und dort irgendwann diffus endet. In diesem Leuchten sieht man zwei Bereiche (einer direkt südl. an die Dunkelzone anschliessend) die sich durch etwas mehr Helligkeit aus dem sonst sehr homogen hellen Nebel hervorheben. Während die südl. Nebelgrenze gleichmässig verläuft, scheint die nordwestliche Grenze deutlich konturiert. Südlich des Hauptnebels befindet sich ein grosser und recht schwacher Bogen, der aber unter etwas schlechteren Bedingungen schnell selbst für grössere Öffnungen unsichtbar wird. Ein UHC Filter hilft bei der Wahrnehmung des Bogens. M 43 (Ori) komplettiert für mich den Orionnebel-Komplex: von M 42 durch eine Dunkelwolke (mir scheint aber, dass sich auch hier ganz schwacher Nebel befindet) getrennt. Kleiner, rundlicher Nebel um einen Stern, der von Osten durch eine Dunkelwolke beschnitten wird und sich dafür nach Nordosten an dieser Dunkelwolke entlang weiter als in alle anderen Richtungen ausdehnt - die Kommaform kommt so zustande und ist eindeutig erkennbar! Ein gutes Stückchen nördlich M 43 findet sich der sehr einfache Reflexionsnebel NGC 1977 (Ori). Die südwestliche Nebelgrenze ist klar erkennbar, eine dunkle Einbuchtung schiebt sich hier in scharfem Kontrast in die leuchtenden Gasmassen. Nach Norden wird der Nebel allmählich lichtschwächer und sinkt hier recht schnell unter die Wahrnehmungsgrenze. Weiter nördlich schliesst sich das Nebelgebiet NGC 1973 (Ori) an, auch wieder ein Reflexionsnebel. Dieser besteht für mich aus einer hellen Kondensation um einen Stern, von der sich Nebel nach Südwesten bis zum nächstgelegenen Stern erkennen lässt. Ausserdem befindet sich knapp nördlich der hellen Kondensation ein schwacher, länglicher Nebel, der sich parallel zu NGC 1977 nach Osten ausdehnt. Als nördlichstes Objekt dieses Feldes präsentiert sich der Offene Sternhaufen NGC 1981 (Ori) als locker verteilte Gruppe grossenteils heller Sterne (etwa 10-12). Bei dieser schwachen Vergrösserung ist der Haufencharakter noch ganz gut erkennbar, bei höheren Vergrösserung verliert dieses Objekt jedoch ganz klar an Sehenswürdigkeit! Vom Reflexionsnebel NGC 1999 im südlichen Bereich des Gesichtsfeldes konnte nichts gesehen werden, er ist einfach zu klein. Mit etwas mehr Öffnung und hoher Vergrösserung ist der Nebel aber ein durchaus einfaches und lohnendes Objekt und darf hier deswegen nicht unerwähnt bleiben. Zu dieser und der nun folgenden Zeichnung: in diesen beiden Fällen bin ich von meinen "Prinzipien" abgewichen und habe am Teleskop Sternkartenausdrucke verwendet, in denen ich die sichtbaren Sterne einfach umkringelt habe. Dies war einfach aus Gründen der Zeitersparnis notwendig, ansonsten wäre mindestens eine dieser beiden Zeichnungen nicht fertig geworden. Da andere Zeichner auch mit dieser Herangehensweise arbeiten halte ich sie für zulässig, versuche aber i.d.R. ohne solche Hilfsmittel auszukommen… Die Wintermilchstrasse im Fuhrmann. Auch wieder ein Feld, welches erst so richtig mit grossen, UHC-gefilterten Gesichtsfeldern und unter dunklem Himmel wirken kann. Aaaber dann… M 36 (Aur, oben links): etwa 10-15 durchaus hellere Sterne mit leichter Konzentration zur Mitte vor nebligem Hintergrund aus unaufgelösten Sternen. Könnte natürlich wie die allermeisten Objekte meines Projektes deutlich mehr Vergrösserung vertragen. M 38 (Aur, oben rechts) besteht aus wesentlich mehr, dafür aber auch schwächeren Sternen als sein Messier Kollege. Dieser Sternhaufen ist praktisch komplett aufgelöst, sehr sternreich und bietet durch seine interessante Form einen auffälligen Anblick: den Hauptteil des Sternhaufens bildet eine längliche und gebogene Traube aus vielleicht 30-40 Sternen, deren Südrand durch eine auffällige Sternenleere begrenzt ist ? sieht fast wie ein vorgelagerter Dunkelnebel aus, welcher hier eine scharfe Grenze zieht. Die nördliche Grenze dieser "Sternentraube" ist nicht so krass begrenzt, hier gehen dafür ganz deutlich zwei Sternenketten ab…ein seltsamer Anblick! Etwas weiter südlich M 38 lässt sich schon auf den ersten Blick eine schwache Wolke erkennen - NGC 1907 (Aur, oben rechts): 4 Sternchen vor nebligem Hintergrund, welcher eventuell zur Mitte leicht heller wird - mehr lässt sich bei dieser Vergrösserung nicht erkennen. Wieder ein Stückchen weiter südlich, in unmittelbarer Nachbarschaft zu einem ~ 5mag Stern befindet sich der Gasnebel IC 417 (Aur, mitte): zwei Sternchen von sehr deutlichem Nebel umgeben. Direkt nördlich des zentral stehenden Sternes ist der Nebel am hellsten. Diffuse Grenzen zum Raum… NGC 1931 (Aur, oben links) ist für mich erstaunlicherweise das schwächste Objekt des Gesichtsfeldes! Mit [OIII] Filter unsichtbar, mit UHC und komplett ohne Nebelfilter etwa gleichwertig schlecht (aber trotzdem eindeutig) zu erkennen!? 2-3 Sterne (unsicher) stehen vor einem schwachen, konturlosen Nebel…das war?s dann auch schon! Der Gasnebel IC 410 (Aur, mitte links) dagegen, in den der lockere (eigentlich unauffällige) Sternhaufen NGC 1893 (Aur) eingebettet ist, zeigt sich sehr hell und deutlich strukturiert und entschädigt Voll und Ganz für den schwächlichen NGC 1931. Der Zentralteil in Form eines Hufeisens ist wirklich hell! Die Form entsteht durch einen eingelagerten Dunkelnebel, dessen Grenzen zum Emissionsnebel auffällig scharf im Vergleich zu den anderen Grenzen des Gasnebels wirken. Um diesen Dunkelnebel ist IC 410 am hellsten. Die wirklichen Aussengrenzen sind recht schwer zu erkennen (diffus), nach Osten scheint der Gasnebel blickweise deutlich weiter ausgedehnt als nach Norden. Den westlichen Abschluss dieser grossartigen Region inmitten der Milchstrasse bildet der "Flaming Star" Nebel IC 405 (Aur, unten rechts): insgesamt deutlich schwächer als IC 410 aber immer noch ganz eindeutig erkennbar. Die Grenzen in alle Richtungen sind ausgesprochen diffus und so lässt sich die wahre Form nur grob erahnen. Auf jeden Fall ist der Nebel direkt nordöstlich des hellsten Sternes am hellsten und setzt sich noch weiter in diese Richtung fort. Auch in Richtung Nordwesten, entlang der hier sichtbaren Sterne bleibt es irgendwie neblig, doch nichts genaues erkennt man nicht… Auch hier würde ich gerne wieder in Superlativen sprechen, nimmt mir das noch jemand ab? Drei sehr unterschiedliche Sternhaufen und ein PN (allerdings nur für "Richfielder"). Beobachterherz, was willst Du mehr?! Während sich M 47 (Pup, links) sehr hell und voll aufgelöst (etwa 30 Sterne) präsentiert, ist M 46 (Pup, rechts) mit seinen vielen schwächeren, vor unaufgelöstem Hintergrund stehenden Sternen ein sehr gegensätzlicher Artverwandter. Der Sternhaufen NGC 2423 (Pup, unten links) erscheint prinzipiell M 46 ähnlich, nur wesentlich schwächer und kleiner ? deswegen auch sternärmer. Man kann sich bei diesen drei Sternhaufen wunderbar die räumliche Tiefe vorstellen, leider jedoch mit einem "kleinen" Hacken: M 47 klar im Vordergrund (1600 Lichtjahre), M 46 steht weit dahinter (5400 Lichtjahre) und NGC 2423!? NGC 2423 macht dieser schönen Vorstellung einen Strich durch die Rechnung, der Sternhaufen liegt trotz seines bescheidenen Auftretens mit etwa 2500 Lichtjahren entfernungsmässig zwischen den beiden Messiers… In M 46 steht dann noch als letztes Objekt dieser Zeichnung der PN NGC 2438 (Pup): da recht flächenhell, kann man ihn mit UHC Filter definitiv am Nordrand des Sternhaufens als "Nicht-Stern" erkennen, selbst mit nur etwa 20facher Vergrösserung… …trotzdem muss ich mir den PN noch mal genauer vornehmen: Mit meeehr Power (10") ist der Sternhaufen M 46 eine wahre Pracht! Über 50 Sterne, aufgegliedert in drei markante Helligkeitsstufen, stehen vor einem Nebel aus unaufgelösten Sternen, welcher sich bei dieser Vergrösserung aber nur noch auf die westliche Hälfte beschränkt. Der PN NGC 2438 ist eine helle, gut begrenzte Scheibe und scheint vor dem Sternhaufen zu schweben. Tatsächlich befindet sich dieser auch im Vordergrund und gehört somit physikalisch nicht zu M 46! Unter guten Bedingungen und mit deutlich höherer Vergrösserung gelang es mir auch schon, dem PN eine eindeutige Ringform zu entlocken. Dieses Pärchen ist für mich definitiv einer der schönsten Anblicke am Himmel! NGC 2359 (CMa, "Thors Helm", "Hasen-" oder auch "Entennebel" (hä? Ente? Wo denn??)), der unbestrittene Star dieser Himmelsgegend. Ohne Nebelfilter übersieht man schnell das unscheinbare Gaswölkchen, mit [OIII] Filter hauts einen fast aus den Latschen! Dieser Nebel reagiert hervorragend auf Nebelfilter und dankt es einem mit einem komplett neuen, sehr beeindruckenden Gesicht. Aus dem konturlosen Wölkchen wird ein echter Knaller, der unter guten Himmelsbedingungen mit Details wirklich nicht geizt: der helle, elliptische Hauptkörper ist innen dunkler…eine Blase! Der westliche Rand der Blase ist heller und schärfer zum Raum begrenzt als das östliche Pendant. Umso länger man schaut, desto mehr drängt sich die Symmetrie zweier dünner Sicheln auf, die sich kreuzen und an diesen Punkten am hellsten erscheinen ? absolut geil! Ich erkenne drei, mehr oder weniger feine/lange/helle Bögen, die vom Hauptkörper weg zeigen. Der schwächste Bogen, östlich des Hauptkörpers ist wirklich schwer zu erkennen, scheint aber an einer Stelle wieder etwas deutlicher zu werden, um kurz darauf endgültig mit dem Hintergrund zu verschmelzen… Das Objekt unter diesen Bedingungen war eines meiner eindrucksvollsten Deep Sky Erlebnisse der letzten Jahre! NGC 2374 (CMa) hingegen ist leider sehr schwächlich und kaum der Rede wert. Eine sehr unscheinbare Sterngruppe, bestehend aus vielleicht 15 Sternchen. In der Mitte steht ein schwacher und enger Doppelstern. Schade… NGC 869 und NGC 884 (Per): hatschi Persei. Gehört natürlich auch mit in diese Zusammenstellung, allerdings nicht wirklich zu meinen Favoriten am Himmel. Die beiden sind natürlich sehr hell und auch recht sternreich, können aber z.B. M 46/47/NGC 2423 im Teleskop nicht die Show stehlen. Im 4,5"er passen beide NGC´s bequem in ein Gesichtsfeld. Eine genaue Beschreibung der beiden Sternhaufen kann ich mir hier sparen, die sollte eigentlich jeder Sternengucker schon mal gesehen haben… Ein interessantes Detail fällt aber dann doch noch mit grösseren Optiken auf: in/zwischen den Sternhaufen befinden sich mehrere rötliche Sterne, viel Spass beim suchen… Weiter gehts im nächsten Threat! viele Grüsse, Daniel www.astro-visuell.de |
[12 Zeichn] Interessante Mehrfachobjekte Teil 1/2 | |
Erstellt 07. Dezember 2005, 15:51
|
|
Guest user
|
In diesem Feld ging es mir in erster Linie um den riesigen Gasnebel Sharpless 276 (Ori) - "Barnards Loop". Allerdings braucht man neben einem grossen Gesichtsfeld (um Kontrast zur Umgebung zu haben), einem UHC oder besser Hß-Filter eine wirklich sehr gute Himmelsqualität um bei diesem diffusen "Etwas" erfolgreich zu sein. Dann zeigt sich eine kontrastschwache, riesige Aufhellung, die sich beim schwenken des Teleskopes und längerer Beobachtung dann aber doch eindeutig aus der schwärze der Nacht heraus schält. Generell scheint mir die südliche Hälfte etwas heller als die leicht gebogene und sich verjüngende Nordhälfte, die irgendwo bei einem helleren Stern ganz unscheinbar verschwindet. Alle Grenzen des Nebels sind extrem diffus, nur die M 78 zugewandte, südwestliche Nebelgrenze scheint etwas deutlicher. M 78 (Ori) selber ist trotz UHC Filter (M 78 ist Reflexionsnebel und deswegen am besten ohne Filter zu beobachten) das hellste Objekt im Gesichtsfeld. Ein kompakter, einfacher Nebel um zwei Sternchen. Die nördliche Nebelgrenze ist sehr scharf (offensichtlich vorgelagerte Dunkelwolke), während die südliche Grenze diffus und ausgedehnter erscheint. Erstaunlich, dass man das schon bei dieser geringen Vergrösserung so deutlich erkennen kann! Selbst NGC 2071 (Ori), wieder ein Reflexionsnebel knapp nördlich M 78 ist als schwache Aufhellung um ein Sternchen trotz der geringen Vergrösserung und Filtereinsatz eindeutig erkennbar… Der Offene Sternhaufen NGC 2112 (Ori) komplettiert dieses sehr interessante Feld im Orion. Mit Nebelfilter unsichtbar, muss ich diesen heraus schrauben, um den Sternhaufen zu erwischen. Ein kleines, unscheinbares Wölkchen, aus dem immer wieder etwa 5-10 sehr schwache Sternchen aufblitzen. In der nördlichen Hälfte scheinen dabei die Sterne etwas heller zu sein… Hier wird einem wieder wunderbar die Tiefe des Raums vor Augen geführt! M 35 (Gem): viele, sehr helle Sterne, voll aufgelöst…ein prächtiger Sternhaufen, nur 2800 Lichtjahre entfernt. NGC 2158 (Gem) erscheint dagegen als deutliche, grieselige Wolke, aus der immer wieder einige Sterne heraus aufblitzen. NGC 2158 ist dabei satte 14000 Lichtjahre entfernt ? und man sieht ihm förmlich die etwa 5fache Entfernung im Okular an! Ein wirklich aussergewöhnliches Paar. NGC 2537 (Lyn): recht kleine, exakt runde Galaxie, die nicht sonderlich schwach ist. Wird zur Mitte nicht heller, gut zum umgebenden Dunkel abgegrenzt. Auf den zweiten Blick blitzt am dem nahegelegenen Stern abgewandten Rand immer wieder ein Sternchen in der Galaxie auf und diese wirkt "irgendwie" unregelmässig. Schliesslich lässt sich erkennen, dass der ganze dem Stern abgewandte Rand der Galaxie heller als der Rest der Galaxienfläche zu sein scheint. Höhere Vergrösserung wäre vermutlich noch förderlich, aber ich habe noch richtig Programm in der Nacht und deswegen reicht mir das Gesehene. Zuhause bestätigt sich dann mittels Vergleich mit einem Foto meine Beobachtung. IC 2233 (Lyn): extreeeeem!!! Ein GEILES Teil! Mit 10" braucht?s schon einen wirklich guten Himmel, aber nach einer kurzen Eingewöhnung ans Bild sehe ich sie tatsächlich! Ein hauchdünner, sehr langer, geisterhafter Kreidestrich im Weltraum; meine erste wirkliche "superthin" Galaxie. Sie scheint zum Stern auf den sie gerichtet ist leicht heller und verliert sich dort irgendwo. Wer mehr davon will, dem kann ich ruhigen Gewissens das Superthin-Projekt vom Uwe Glahn auf www.sternenfreunde-eichsfeld empfehlen, da ist "meine" Superthin nur eine von vielen… Ein Feld für die besseren Nächte, beide Objekte sind recht lichtschwach. Eine Grenzgrösse jenseits von 6mag wird für die erfolgreiche Sichtung beider Nebel schon erforderlich sein. Abell 21 (Gem): der Medusanebel, vermutlich der einfachste Abell PN. Mit 10" und Nebelfilter kein Problem, aber eben auch nicht wirklich einfach. Ist unter perfekten Bedingungen dank der gewissen Größe des Objekts auch schon mit deutlich weniger Öffnung machbar. Sofort als geisterhafter Schimmer sichtbar, der schnell an Form gewinnt: eine dickbauchige Sichel, die an den Enden leicht heller als in der Mitte scheint. In größeren Optiken sollten noch deutlich mehr Details sichtbar werden, aber mit 10" und geringer Vergrösserung ist an dieser Stelle Schluss. NGC 2395 (Gem): ist zwar kein allzu schwieriges Objekt aber leider recht unscheinbar. Ein voll aufgelöster, sehr lockerer und relativ sternarmer (~20 Sterne) Sternhaufen. Hebt sich in seiner Dichte wenig vom Sternenhintergrund ab. Und wieder zwei Sternhaufen sehr gegensätzlicher Natur. Während NGC 1807 (Tau) aus recht wenigen, grösstenteils helleren und unregelmässig locker verteilten Sternen besteht, hat man mit NGC 1817 (Tau) ein wildes "Gewusel" aus vielen, durchweg schwachen Sternen vor sich, welche sich auf grösserer Fläche wahllos verteilen. NGC 1817 mit seinen vielen schwachen Sternchen braucht schon einen wirklich guten Himmel mit 10" um vernünftig wirken zu können, da ansonsten die allermeissten Haufenmitglieder schnell nicht mehr sichtbar sind. Dieses letzte Feld liegt auf einer Deklination von nur ?27° und klettert so in norddeutschen Breiten nicht höher als 10° über den Horizont. Man muss den richtigen Augenblick erwischen, gutes seeing, freie Südsicht und sehr wenig Lichtverschmutzung in dieser Himmelsrichtung haben um hier einen Erfolg verbuchen zu können. Wenn dieses Pärchen im Zenit stehend (also Südhalbkugel) beobachtet werden könnte, so hätte man ganz bestimmt einen sehr reizvollen Anblick! Nur leider habe ich bei meiner Beobachtung mit obigen Bedingungen zu kämpfen und kalt ist?s noch obendrein NGC 2453 (Pup), der Offene Sternhaufen, besteht aus vielleicht 8-10 Sternchen unterschiedlicher Helligkeit vor nebligem Hintergrund (unaufgelöste Sterne). NGC 2452 (Pup), der PN, ist trotz den ungünstigen Bedingungen erstaunlich hell. Ein kleiner, rundlicher Nebel, dem ich jedoch keine weiteren Strukturen entlocken kann. Alles im Gesichtsfeld ist reichlich "blurrig", dabei habe ich bei meiner Beobachtung sogar wirklich Glück mit dem seeing! Wäre ich jetzt in Namibia, dann würde ich jetzt mal gaanz locker auf über 200x Vergrössern und versuchen, dem PN Detail zu entlocken… ich bin aber nicht in Namibia, sondern in Deutschland auf?m Acker… und friere mir hier die Füsse ab… Im nächsten Teil in ein paar Monaten geht?s dann Hauptsächlich um schöne Galaxienpaare am Frühlingshimmel ? ich freue mich schon drauf Viele Grüsse, Daniel www.astro-visuell.de |
AW: [12 Zeichn] Interessante Mehrfachobjekte Teil 1/2 | |
Erstellt 07. Dezember 2005, 16:00
|
|
Guest user
|
:remo: OK, was ich sagen kann ist etwas technisches: Du hattest mich glaube ich ein wenig missverstanden: 20 000 Zeichen pro POST, nicht pro Thread. Man könnte die beiden Beiträge also untereinanderstellen wenn du magst. Sag einfach bescheid. Danke auf jeden Fall, für diese sensationellen Beiträge |
Re: [12 Zeichn] Interessante Mehrfachobjekte Teil 1/2 | |
Erstellt 07. Dezember 2005, 16:18
|
|
Guest user
|
ja, mach das bitte so! Das ist alles ziemlich chaotisch geworden, sorry deswegen Also Beech, walte deines Amtes…den allersersten Threat kannst Du auch gerne löschen, wenn das geht… Viele Grüsse, Daniel www.astro-visuell.de |
AW: [12 Zeichn] Interessante Mehrfachobjekte Teil 1/2 | |
Erstellt 07. Dezember 2005, 16:23
|
|
Andro-Jesus
|
Gerade von den ersten paar Bildern. Sowas kennt man sonst nur von Aufnahmen, aber nicht von Zeichnungen! Einfach Klasse. Vor allem das zweite Bild ist super! :remo: :remo: :remo: :remo: Und Barnard's Loop… Mein Bildschirm war so dunkel eingestellt, dass ich den Nebel erst garnicht bemerkt habe! Wirklich sehr realistisch… Da kann man nur eins sagen: Das einzige was ich seit wochen zeichnen könnte wären Wolken. @Beech: Die beiden Threads gehören unbedingt zusammen! Gruß, Christian |
AW: [12 Zeichn] Interessante Mehrfachobjekte Teil 1/1 | |
Erstellt 07. Dezember 2005, 17:40
|
|
Guest user
|
Noch mal für deine Zeichnungen: |
AW: [12 Zeichn] Interessante Mehrfachobjekte Teil 1/1 | |
Erstellt 07. Dezember 2005, 18:01
|
|
Andromedaindianer
|
Einfach klasse!
"Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit,
aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." http://www.ferkelprotest.de/ |
Re: [12 Zeichn] Interessante Mehrfachobjekte | |
Erstellt 07. Dezember 2005, 21:15
|
|
Guest user
|
Danke. :r: Nee, den hatschi nehme ich dir übel :box: :slp: Nee, sehr beeindruckende Zeichnungen!! Persi |
Re: [12 Zeichn] Interessante Mehrfachobjekte | |
Erstellt 09. Dezember 2005, 14:39
|
|
Guest user
|
vielen Dank für euer Feedback!!! :-) :-) Ich hoffe, dass ich euch ein paar interessante Tips für die nächsten Nächte geben oder euch vielleicht sogar ermuntern konnte, selber mal das Gesehene ein bisschen zu dokumentierten… Beech: beim nächsten Mal weiss ich dann bescheid Lutz(ifer): Hey, super! Bis jetzt hatte ich immer die Erfahrung machen müssen, dass die Leute ihre Monitore für meine Zeichnungen viel zu hell hatten (kennste ja, das Problem). Dass deiner jetzt wohl etwas zu dunkel war ist für mich neu, aber nicht so problematisch, da Du dann ja ganz eindeutig erkennst, dass da was nicht passen kann. Ach, der hatschi…:hukaers::hammich: Na guuut, is n´ Feiner! Viele Grüsse, Daniel www.astro-visuell.de |
AW: [12 Zeichn] Interessante Mehrfachobjekte | |
Erstellt 10. Dezember 2005, 11:53
|
|
Erdling
|
Wirklich eindrucksvolle Bilder mfg Christian
–> www.astronomieplanet.de.vu
–> www.sky-freaks.de.ki Celestron C10-N(d=250mm; f=1200mm) EQ-6(MCU Update+Conrad Getriebe) Bresser Pluto/s(d=114mm; f=500mm) |
Re: [12 Zeichn] Interessante Mehrfachobjekte | |
Erstellt 10. Dezember 2005, 15:22
|
|
Guest user
|
Wer - h+χ oder ich :slp: |
Re: [12 Zeichn] Interessante Mehrfachobjekte | |
Erstellt 13. Dezember 2005, 12:53
|
|
Guest user
|
Regulus: auch dir vielen Dank für dein Feedback Du MUSST ja nicht Fotografieren Pendel: ich kenne dich zwar nicht persönlich, aber DU bist bestimmt auch´n Feiner! :agz: Daniel www.astro-visuell.de |