Jetzt quäle ich auch mein Karbo | |
Erstellt 08. Oktober 2005, 13:36
#16287
(im Thema #1367)
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Erdling
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Nachdem auch ich mit dem Spiegelschleifvirus infiziert worden bin, habe ich nun begonnen meinen ersten Spiegel zu schleifen. Ich setze das Grundwissen, das Tobi in seinem Thread vermittelt mal voraus, weil ich zu Faul bin alles zu erklären Ziel ist der Schliff eines 8" f/10 Spiegels, der Später in einem Dobson Marke Eigenbau sitzen soll. Der Grund ein so langes Teleskop zu bauen ist natürlich fürs erste eine Kontrastreiche Abbildung, da der Fangspiegel ja entsprechend klein ausfällt, der zweite Grund ist auch ein gewisses Maß an Faulheit, mangeldem Koordinationsvermögen und Unerfahrenheit in der Materie, was den Bau eines schnellen Teleskops erschwert Christian I meinte dazu im Chat: "Du baust natürlich gleich das exotischste Teleskop, dass ich kenne" Angefangen hat natürlich alles mit Tobis Thread. Vor ein oder zwei Monaten hab ich mich dann mal im Inet schlau gemacht und das ganze erst einmal gedanklich durchgespielt. 11.9.05 Ich bestelle "Spiegelfernrohre selbst gebaut" und zwei Tage später kommt es an. Eigentlich will ich mich mit dem Buch nur unverbindlich informieren aber die Sache lässt mir dann doch keine Ruhe mehr. 26.9.05 Ich versuche einen 6"-Rohling, das benötigte Schleif- und Poliermittel und die Spiegelschleif-DVD bei Stathis Kafalis zu bestellen. Leider hat er keinen 6"-Rohling mehr übrig. Nach längerem hin und her bestelle ich zuerst die Spiegelschleif-DVD und am 29.9.05 …einen 8"-Rohling mit Schleifmittel. 7.10.05 Nachdem der Rohling einen Tag vorher ankam, Flexe ich heute zwei Fliesen und klebe sie mit "Flex-Superkleber"(was immer das auch ist ) zusammen. 8.10.05 Nachdem der Kleber nach 24 Stunden endlich ausgehärtet war, schleife ich die Fase. Dabei erhalte ich zwar Muschelbrüche, diese aber Glücklicherweise nur im Bereich den die Fase selbst in Anspruch nimmt und nicht auf der späteren Spiegeloberfläche. Dann geht endlich das Schleifen los. Nachdem der erste Löffel Karbo 80 verbraucht ist, kann man schon deutlich die Anrauung der Spiegelmitte sehen und am Fliesenrand fühlen, also befinde ich mich hoffentlich auf dem richtigen Weg. Nach etwas mehr als einer halben Stunde Schleifarbeit gibts Mittagessen, Ich säubere den Spiegel etwas und trockne ihn. Die gesamte Spiegeloberfläche ist bereits rau. Um zu kontrollieren ob die Mittel überhaupt stärker ausgehölt ist, als der Rand, lege ich ein Lineal über die Spiegelmitte. Mit bloßem Auge ist kaum ein Spalt zu sehen, aber wenigstens kann man in der Mittel einen Streifen Papier unter dem Lineal hindurchschieben, was zum Rand hin immer schwieriger wird. Eine sphärische Form ist also bereits andeutungsweise vorhanden und ich befinde mich tatsächlich auf dem richtigen Weg. Jetzt muss ich leider mein Schleifen für ein bis zwei Stunden unterbrechen, da ich Zeitungen verteilen muss. mfg Christian
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Erstellt 08. Oktober 2005, 17:42
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Andromedaindianer
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"Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit,
aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." http://www.ferkelprotest.de/ |
AW: Jetzt quäle ich auch mein Karbo | |
Erstellt 08. Oktober 2005, 18:17
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Site staff
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Baue so schnell es geht eine kleine LED-Leuchte (aber ohne Reflektor!), damit du die Pfeiltiefe bzw. die momentane Brennweite bestimmen kannst. Anhand der ermittelten Brennweite kannst du ja im umgekehrten Rechenweg die Pfeiltiefe errechnen - und das wesentlich genauer als mit einer Schiebelehre (hatte da so um die + - 500mm Brennweite Messdifferenz ). Auch ich war heute für ein paar Stunden mit meinem Eigenbau beschäftigt. Heute fing ich an den Foucaulttester zu bauen. Mehr dazu in meinem Spiegelschleiftagebuch. Lass(t) es knirschen! Gruß, Tobi
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Erstellt 08. Oktober 2005, 19:18
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Site director
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Gruss Falko |
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Erstellt 08. Oktober 2005, 23:31
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Andromedaindianer
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Keine Angst - ich nicht!
"Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit,
aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." http://www.ferkelprotest.de/ |
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Erstellt 09. Oktober 2005, 18:48
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Erdling
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Nach bisher 1Stunde 20 Minuten Schleifarbeit habe ich den Krümmungsradius auf etwa 9m bestimmt. Die Genauigkeit liegt maximal bei +/- 40cm. Zum testen verwendete ich eine MagLite-Imitation ohne Verspiegelung. Wenn ich das Licht bei etwa 9m Entfernung aus dem Krümmungsmittelpunkt(zumindest hoffe ich, dass es selbiger war ) und wieder hineinbewegte, schien das Licht von beiden Seiten in die Mitte zu fließen. Eine kleine Zwischenfrage an unseren Meisterschleifer: Ist es normal, dass sich das Licht am unteren Spiegelrand immer mit der Lichtquelle bewegt? Liegt das an der dort dickeren Wasserschicht oder eher an einem zu starken Abschliff beim Schleifen? Außerdem habe ich festgestellt, dass der Spiegel nach dem Auftragen einer zweiten Charge Karbo an der Schleifschale haftet und man somit sehr viel Energie sinnlos darauf verwendet, die Schleifschale über den Tisch zu schieben. Abhilfe schaffte provisorisch Kreppband, was ich unter die Fliese klebte. Längerfristig plane ich aber eine Halterung aus Holz, in die ich die Fliesen bündig Legen kann. Desweiteren finde ich es schon erstaunlich, wie eine Werkbank(selbst mit untergelegter Zeitung) schon mit ein paar Teelöffeln Karbo 80 vermischt mit Wasser und Glasbrei total eingesaut wird . Für morgen plane ich das erreichen der gewünschten Brennweite, aufgeteilt in mehrere Schleifetappen. Soweit erstmal von mir. mfg Christian
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Erstellt 09. Oktober 2005, 21:35
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Site staff
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Wer soll denn das sein? Ich versuchs trotzdem mal: Das kann ich dir jetzt nicht einmal so genau sagen. Anfangs ist es recht schwer den LED-Reflextest durchzuführen, aber Routine macht den Meister. War bei mir anfangs nicht anders… da war der Spiegel eher trocken, bevor ich überhaupt ordentlich den Reflextest durchführen konnte . Der Spiegel sollte auf jeden fall voll wie der Vollmond erleuchtet sein und nicht nur etwa die Mitte einen hellen runden Bereich zeigen. Am besten versuchst du das an deinem 10" Newton. Dazu brauchst du nichtmal den Spiegel ausbauen und die Brennweite (f=1200mm) hast du von deinem Gerät auch schon. In ca. 2,4m Entfernung vom Spiegel sollte der Spiegel voll beleuchet sein und der Reflex sollte weder nach oben, noch nach unten wandern. Ich kann mich noch an meinem K80-Grobschliff erinnern. Hatte da mit K80 auch so meine Problemchen beim Reflextest, da ich auch stehendes Wasser an der unteren Spiegelseite vermutete. Beim späteren Schliff mit feinerem Karbo wurde die Messung auch genauer. Das wird schon noch bei dir. Keine Sorge . Vielleicht solltest dus mal mit mehr Wasser probieren. Das Karbo sollte ein schöner matschiger Brei sein. Gruß, Tobi
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Erstellt 10. Oktober 2005, 16:24
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Erdling
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Ich werde morgen den Grobschliff mit TOT(=Tool on Top) weiterführen und ohne Überhang(seitliche Versetzung des Tools gegen den Spiegel) schleifen, bis der gesamte Spiegel eine annährend sphärische Form hat. Meine Befürchtungen, dass ich zu viel Karbo verbrauche, haben sich nicht bestätigt. Ich besitze noch etwa 210g Karbo80 von insgesamt 700g. Damit habe ich zwar bedeutend mehr verbraucht als ich dachte, aber für diesen Spiegel ist die Menge noch ausreichend. mfg Christian
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Erstellt 12. Oktober 2005, 13:53
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Erdling
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Jetzt warte ich darauf, dass alles alte karbo trocknet und ich die Werkbank reinigen kann, um mit dem Mittelschliff mit Korngröße 180 fortfahren zu können. Mit dieser Größer werde ich versuchen, die Brennweite noch ein bisschen zu drücken um auf f/10 zu kommen. mfg Christian
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Erstellt 14. Oktober 2005, 14:30
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Erdling
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Die darauf folgende Messung ergab eine Brennweite von 2,13(+/- 3cm), was natürlich nicht sein könnte, was ich aber zu spät bemerkte. Ich schliff also 35min MOT weiter mit ein wenig Überhang, um die Mitte zu vertiefen. Das Ergebnis war etwa 1,87-1,88 Brennweite. Ich werde versuchen das noch ein wenig auszugleichen, sollte ich dabei keinen Erfolg haben, kann ich es sicher auch ignorieren. Es gibt eigentlich keinen Grund einen exakten f/10 Spiegel herzustellen. mfg Christian
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Erstellt 31. Januar 2006, 20:50
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Erdling
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Das 180er Karbo schloss ich nach insgesamt 1h 35min ab, als die Obefläche schön "Homogen" aussah. Am Ende dieses Schliffs hatte der Spiegel eine Brennweite von etwa 1m90cm, also 10cm geringer als geplant - egal, warum denn unbedingt f10? Der 320er-Schliff wurde dann allerdings zur Geduldsprobe. Als ich mir nach 1 Stunde Schleifarbeit die Spiegeloberfläche im Gegenlicht mit einem umgedrehten Okular(Lupe) ansah, entdeckte ich Pits(kleine "Löcher" in der Oberfläche). Die erste Schlussfolgerung daraus war natürlich Überbleibsel vom 180er-Schliff. Unglücklicherweise wurden es aber nicht weniger Pits. Nach 3 Stunden reichte es mir dann und ich fragte die IRC-Leute vom Astrotreff, die mir bestätigten, dass ich 2 Stunden umsonst geschliffen hatte. Die Pits kommen also daher, dass das 320er-Karbo nicht 100%ig rein ist sondern immer ein Teil Kntamination mit anderen Korngrößen vorhanden ist. So das wär erstmal der neueste Stand. Morgen wird saubergemacht und alles für den Schliff mit 15m?-Aluminiumoxid bereitgemacht. Hier noch ein paar Bilder: Der Spiegelrohling. Darunter liegen meine Schleif-Notizen, damit man die matte Oberfläche erkennen kann. Das Tool. Nicht ganz rund, aber es erfüllt seinen Zweck. Nur das beste für mein "Baby" mfg Christian
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AW: Jetzt quäle ich auch mein Karbo | |
Erstellt 31. Januar 2006, 21:01
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Site staff
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nur das beste für dein Baby. Das ist ja was feines. Wieso schleifen eigendlich alle ihre eigenen Spiegel. Macht das so Spaß Na ja, das Ergebniss wird das schöne sein nicht war Gruß, Martin |
AW: Jetzt quäle ich auch mein Karbo | |
Erstellt 31. Januar 2006, 21:22
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Site staff
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Macht doch nichts, schließlich wird so die Scherbe noch ein bisschen flacher und somit leichter. Man bedenke bei deinem 6"-Rohling das Verhältnis der Dicke zum Durchmesser mit ca. 1/7,4. Die großen Frisbees wie etwa ein 16" Rohling hat nur ein Verhältnis von ca. 1/16 und ist in den Augen mancher Freaks immer noch zu dick . Schon einmal mein Tool gesehen? Das ist noch weniger rund als deins und dazu nicht mal eben . Diese kleinen Monster werden schneller größer als das es dir lieb ist . Ich bin noch nicht einmal mit meinem 6"-Spiegel fertig und denke schon an einen 16 Zöller als nächstes Projekt . Naja, der Schweiß dabei ist der … . Einerseits kann man sich damit selbst herausfordern (ist man wirklich so gut um eine Oberfläche mit einer Genauigkeit von vielleicht einem Hunderttausendstel Millimeter zu schlefen?), sein Traumteleskop bauen, sobald man sich in die Materie eingearbeitet hat (kommt wesentlich billiger als sich einen 20"-Spiegel zu kaufen) und außerdem ist die Abbildungsqualität von einem gut selbstgeschliffenen Spiegel so gut, dass die Hersteller einen roten Kopf bekommen . Weiter so! Gruß, Tobi
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AW: Jetzt quäle ich auch mein Karbo | |
Erstellt 01. Februar 2006, 10:27
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Site staff
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wie ich schon sagte. Es ist bestimmt ein tolles Gefühl später mit dem Teleskop zu beobachten. Tobias kann das jeder oder muss man dafür gebohren sein Gruß, Martin |
AW: Jetzt quäle ich auch mein Karbo | |
Erstellt 01. Februar 2006, 13:11
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Site staff
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Man muss nicht fürs Spiegelschleifen geboren sein, aber ein paar Eigenschaften sollte man schon haben. Dazu gehören Geduld, Ausdauer und man muss Rückschläge verkraften können. Das mit der Geduld ist so eine Sache… natürlich will man alles so gut wie möglich machen, aber selbstverständlich möchte man den Spiegel dann auch mal irgendwann (meistens so schnell wie möglich) in ein Teleskop einbauen und damit beobachten. Wenn man anfängt ungeduldig zu werden, sollte man den Spiegel lieber erst einmal zur Seite legen und mit dem anderen Teleskop, welches man hat, beobachten . Unmittelbar mit der Geduld ist die Ausdauer verkoppelt. Ohne Geduld keine Ausdauer und ohne Ausdauer keine Geduld. Man kann also nicht solch einen Teleskopspiegel innerhalb von einem Nachmittag schleifen. Für meinen 6" Spiegel benötigte ich nur schon alleine für das Schleifen rund 9 1/2 Stunden. Mit da ein sind keine Überprüfungen und Basteleien gerechnet. Das Schleifen ist ja eher die kleinere Geschichte und die größere das Polieren. Ich schätze das Polieren an meinem Spiegel mit 15 Stunden ohne Überprüfungen ein. Nur schon ein 6"-Spiegel schluckt an reiner Bearbeitungsarbeit um die 25 Stunden. Nicht miteingerechnet sind Planungen und Bau von den nötigen Werkzeugen und so landet man sicherlich gut bei um die 80 Stunden nur für den Spiegel! Das eigentliche Teleskop muss dann ja auch noch hergestellt werden und bevor man überhaupt anfängt ein paar Holzplatten zusammenzuzimmern, muss man sich in die Materie des Teleskopbaus einlesen. Dazu habe ich bisher 175 Seiten in einem deutschen Teleskopbaubuch gelesen. Momentan arbeite ich ein englisches Teleskopbaubuch mit rund 500 Seiten durch. Wenn man also alles, d.h. von der Bestellung des Rohlings bis zum fertigen Teleskop an Zeitaufwand zusammenrechnet, kann man mit um die 150 Stunden Arbeitsaufwand rechnen. Gruß, Tobi
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Erstellt 01. Februar 2006, 15:16
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Site staff
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Hallo Tobias, nicht schlecht. 150 Stunden sind nicht wenig. Aber wenn er fertig ist dann ist es richtig toll . Ich will mal durch deinen Eigenbau kucken wenn er fertig ist Gruß, Martin |
AW: Jetzt quäle ich auch mein Karbo | |
Erstellt 05. Juli 2006, 10:16
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Erdling
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Vor einiger Zeit beendete ich (erstmalig) den 320er Schliff. Wie schon erwähnt befanden sich noch große Pits in der Oberfläche. Alles saubergemacht und fertig für den 15m? Microgrit-Schliff, aber dann: Keine Ahnung ob ich danach nur an der falschen Stelle die Oberfläche untersucht hab, oder ob es wirklich der Fall war, jedoch hatte ich kurz nach dem Glücksgefühl endlich das 320er durchzuhaben, den Eindruck am Rand seien mehr Pits als in der Mitte. Es folgte eine weitere Stunde 320er Schliff. Danach sah ich mir erneut die Oberfläche an. Diesmal hatte ich nicht mehr den Eindruck als seien am Rand mehr Pits. Also nochmal alles saubergemacht. Und eine neue Schleifunterlage gebastelt: Runde Sperrholzscheibe mit Stoffresten bespannt. Funktioniert ausgezeichnet, der Spiegel verrutscht darauf praktisch nicht mehr und das Zeug löst sich nicht auf, wie die alten Zeitungen, die ich vorher benutzte. Also mit dem 15er-Zeugs angefangen. Nach einer halben Stunde den Spiegel begutachtet: Die Pits waren weniger geworden und die größten schon bedeutend flacher. Endlich kehrte die Motivation zurück, die in den letzten Monaten zu wünschen übrig ließ. Also weitergeschliffen. Nach etwa 15 weiteren Minuten passierte dann das, was eigentlich nicht passieren darf: Mitten in der Schleifbewegung klebte der Spiegel auf dem Tool fest und ließ sich mit bloßem drücken mit der Hand nicht mehr davon trennen. Also schnappte ich mir einen kleinen Holzklotz und schlug vorsichtig gegen das Tool. Millimeterweise bewegte es sich, schließlich lies es sich vom Spiegel lösen. Bei der Begutachtung der Spiegeloberfläche bemerkte ich einen etwa 2,5cm langen und relativ tiefen Kratzer und 3 haarfeine, nur im Gegenlicht erkennbare. Mit einem umgedrehten Okular als Lupe guckte ich mir die einzelnen Kratzer an. Die haarfeinen konnte ich dabei nicht erkennen, sie sollte sich also durch weiteren 15er Schliff beheben lassen. Der tiefere Kratzer wird wohl nicht mehr verschwinden. Dessen Löcher entsprechen etwa denen des 80er Karbos. Aber was solls?? Ein berühmter Selbstschleifer soll einmal zu einem Besucher, der ihn auf einen Kratzer hingewiesen hatte, gesagt haben: "Meine Teleskope sind zum durchgucken, nicht zum angucken." Also in diesem Sinne: Weiter geht's! mfg Christian
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Erstellt 05. Juli 2006, 13:23
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Erdling
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Also grünes Licht! Da der Kratzer viel tiefere Löcher hatte, als die Pits, die auf der Oberfläche waren, werde ich nach einer weiteren halben Stunde(nur zur Sicherheit) und einem erneuten Test auf Sphärenform, zum 9er Microgrit übergehen. Im Paket war zwar auch 5er Microgrit aber ich werde es nicht einsetzen, da die Schicht zwischen Tool und Spiegel dabei so dünn wird, dass man sich sehr viel leichter Kratzer einfängt. mfg Christian
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