Hallo Sternfreunde,

DeepSky-Beobachtungsnacht die 2. oder - die Schönwetterkatastrophe geht weiter…
Da auch letzte Nacht weit und breit keine Wolken den Himmel bedeckten, packte ich wieder meine sieben Sachen und fuhr die knapp 15 Kilometer ins Altmühltal nach Pfünz. Diesmal sollte ein Feld nahe des Osterbergs mein Beobachtungsplatz sein. Im "Handgepäck" dabei hatte ich wie immer den 12" Schmidt-Cassegrain.
Die Grenzgröße des Himmels mit bloßem Auge durfte bei gut 6 mag gelegen haben. Sowohl der Doppelhaufen h/chi-Persei als auch die Andromedagalaxie waren mit freiem Auge deutlich sichtbar. Die Milchstraße erwartungsgemäß hell und strukturiert. Nur der Schütze im Süden kam in dieser Nacht leider nicht aus der horizontnahen Lichtglocke von Ingolstadt heraus.

Nach dem üblichen Routineprogramm (M13 & Co…) schwenkte ich zum Schlangenträger, wo ich auf einige Messier-Kugelsternhaufen stieß. Insgesamt liegen hier fünf M-Objekte relativ dicht beisammen. Bei dieser Gelegenheit dachte ich auch wieder an unser gutes altes Messierprojekt, wo ja noch einige - insbesondere die schwächeren und weniger bekannten - Exemplare in der Sammlung fehlen. Mit 12" Öffnung sollten auch diese Objekte kein Problem sein…


M 9
scheinb. Helligkeit: 8 mag; Flächenhelligkeit: 11 mag


Obwohl nicht weiter entfernt als der bekannte M 13 Herkuleshaufen (25.000 Lichtjahre), erscheint M 9 ziemlich klein, lichtschwach, oval und lässt sich kaum auflösen.


M 10
scheinb. Helligkeit: 7 mag; Flächenhelligkeit: 12 mag


Anders als M 9 erscheint dieser Kugelsternhaufen mit 300mm Optik schon recht gut aufgelöst. Eine Kette aus ca. 5 schwachen Sternen führt knapp am Zentrum des Haufens vorbei. Der Halo zeigt eine ovale Form.


M 12
scheinb. Helligkeit: 7 mag; Flächenhelligkeit: 12 mag


Erscheint ähnlich hell und groß wie M 10. Auch dieser Haufen lässt sich gut auflösen. Auffällig sind gewisse Sternketten im Halo, die dieses Objekt interessant machen.


M 14
scheinb. Helligkeit: 8 mag; Flächenhelligkeit: 12 mag


Im Verhältnis zu seiner Größe wirkt M 14 sehr diffus bzw. strukturlos und ist recht schwierig aufzulösen. (Entfernung: 30.000 Lichtjahre)


M 107
scheinb. Helligkeit: 8,5 mag; Flächenhelligkeit: 12 mag


Das Objekt ist wie M 9 relativ klein, lichtschwach und kaum auflösbar.


Bei den Beobachtungen kamen zwei Vergrößerungen zum Einsatz: 115fach und 300fach.


Im Anschluss an die Kugelsternhaufen folgte die Beobachtung von M76, dem "kleinen Hantelnebel" im Sternbild Perseus. Näheres dazu findet ihr in folgendem Thema:
http://andromedaforum.…rum/showthread.php?t=7267

Viele Grüße und klaren Himmel,
Peter

Hallo Peter,
sagenhafte Zeichnungen! Man meint wirklich fast, selbst durch das Teleskop zu schaun.

Peter Maier hat gesagt

Bei dieser Gelegenheit dachte ich auch wieder an unser gutes altes Messierprojekt, wo ja noch einige - insbesondere die schwächeren und weniger bekannten - Exemplare in der Sammlung fehlen.

Wurde das mal im Forum diskutiert?

Allerdings hast du glaub ich M107 falsch, weil das Bild von M12 ist. Und im Zeichenboard hast du M102 geschrieben. Was meinst du jetzt?

Gruß Sabrina

Sabrina Enderle hat gesagt

Wurde das mal im Forum diskutiert?

Ja, ich sammle schon über längere Zeit sämtliche Messier-Zeichnungen und entsprechende Objektbeschreibungen, die dann irgendwann - wenn die Lücken in der Liste nicht mehr ganz so groß sind - an geeigneter Stelle zusammengetragen und veröffentlicht werden.

Sabrina Enderle hat gesagt

Allerdings hast du glaub ich M107 falsch, weil das Bild von M12 ist. Und im Zeichenboard hast du M102 geschrieben. Was meinst du jetzt?

Danke. Da sind zwei Fehler unterlaufen: Ein falscher Bildlink (bereits korrigiert!) und ein Tippfehler in der Überschrift des Beitrags im Zeichnungsforum (an die Moderation: Bitte ausbessern!).
Es handelt sich in jedem Fall um M107.

Grüße,
Peter

Hallo Peter,

es beeindruckt mich doch sehr, wie viele Objekte du uns hier in so kurzer Zeit präsentierst. Da stellt sich mir doch die Frage, wie lange du an so einem Objekt sitzt? Ich glaube ich würde dafür wohl ewig brauchen. Auf jeden Fall meine Hochachtung. Wirklich toll

Und ich glaube wir müssen dann wohl nochmal wegen den Beobachtungsberichten und Zeichnungen diskutieren. Ich komme da langsam etwas durcheinander

Der Tippfehler ist korrigiert

Gruß
Falko

Hallo Peter,

Wieder einmal sehr gute und schöne Zeichnungen von dir!

Das sieht ja phantastisch aus!

Schöne Ergebnisse

Das zeichnen von Kugelsternhaufen ist ne besondere Herausforderung. Gerade bei größeren Öffnungen besitzt jeder Haufen einen eigenen Charakter. Den Zeichnerisch darzustellen ist ziemlich schwer. Wahrscheinlich ein Grund dafür weshalb es nur wenige Zeichnungen dieser Objekte gibt. Wenn man wirklich ins Detail gehen will braucht man halt mehrere Nächte.

Gruß,
Christian