Hallo Leute,

gestern Abend war ich nach längerer Pause mal wieder am Osterberg in Pfünz beim Beobachten. Ein Traumhimmel, keine Feuchte und angenehme Temperaturen die ganze Nacht - so muss das sein!

Ich empfehle in diesen Nächten, mal M82 näher unter die "Lupe" zu nehmen! Die steht zur besten Beobachtungszeit schön hoch im Zenit.
Bei höherer Vergrößerung sieht man (mit 8" oder mehr) sehr schön die Knoten und Dunkelnebel. NGC2976, eine weitere kleinere Galaxie, steht auch in unmittelbarer Nähe des M81/82-Paares.

Außerdem bietet sich auch die berühmte Strudelgalaxie M51 an!
Da konnte ich gestern mit 10" und 12" wunderbar die Spiralarme beobachten mit diversen Knoten.

Der Virgohaufen lädt auch gerade sehr schön zum "Galaxie-hoppen" ein.
Empfehlung: NGC4565


Zeichnungen gibt´s diesmal leider keine - ich wollte die Nacht einfach mal so für mich genießen und entspannen.

Viele Grüße!

Peter

Peter Maier;108424 hat gesagt

Ich empfehle in diesen Nächten, mal M82 näher unter die "Lupe" zu nehmen!

Glaub die werd ich mir mal zu Gemüte führen.

NGC 4565 liegt allerdings im Comahaufen und nicht im Virgohaufen, oder? Aber sie ist wirklich schön, Edge-on Galaxie.

Gruß Sabrina

Oh ja, Galaxien, meine absoluten Lieblinge

Freut mich, dass du so gute Bedingungen erwischt hast.

Letzte Nacht war ich auf der Sternwarte von einem Astrokollegen. Dort wurden dann auch mit einem 12" Newton Galaxien gekillt. Und das ganze bei über 10°C bis zum Morgengrauen. Einfach der abolute Hammer, der unterschied zu 5" kann nicht krasser sein

Deutliche Spiralstruckturen in M51, in M101 konnte man sich vor Spieralen sogar nicht mehr retten. Selbst M81 enthüllte einen Arm, zwar schwach, aber er war da.
4565 war natürlich auch drin. Einfach umwerfend. Neben zahlreichen Knoten konnte man das dunkle Staubband im Zentrum Staubband quasi auf anhieb sehen, genauso wie das in der Sombrerogalaxie. Ein Traum!

Ein kleines Schmankerl war am Ende noch der Zentralstern vom Katzenaugennebel und kurz darauf wider erwarten plötzlich gutes seeing, so dass sogar noch Jupiter beobachtet werden konnte.

Mein Teleskop ist einfach zu klein

Gruß,
Christian

Hallo Christian,

na das klingt ja toll. Dann brauch ich wohl das C11 aus der Sternwarte
Werd mich wohl in den nächsten Tagen auch noch auf Suche begeben, solange es noch gutes Wetter ist muss ich das nutzen

Gruß Sabrina

Habe mich mit Steve am WE durch die Gx gekämpft, war richtig gut. Starker Himmel, bestimmt 6mag. Ich war aber vor allem in Coma Berenices unterwegs, da hängen auch viele von den Biestern rum. Außerdem habe ich mit viel Mühe eine alte Beobachtung von 3C273 bestätigen können. Ich hatte den eigentlich schon als längere Zeitals gesehen verbucht, wollte das aber mit genaueren Karten (GSC) bestätigen. Habe ich am Freitag bestimmt 1 h mit verbracht, und nur ins schwarze geschaut. Hat mich echt gewurmt, der ist ja 12mag hell und ich habe Sterne bis 13,5 gesehen (lt Katalog), nur eben das Teil nicht. Am Sonntag haben Steve und ich es nochmal parallel probiert, er mit Karkoschka und ich mit HNSky und GSC. Steve vermeldete dann auch die positive Beobachtung, und bei mir wieder nichts. Also mal die Karten verglichen, und die wichen tatsächlich voneinander ab. Stellte sich dann heraus, das ein Sternchen was ich die ganze Zeit mit im Gesichtsfeld hatte und problemlos zu sehen war, 3C273 ist, bloß das HNSky den als Stern anzeigte und der Quasar einige Bogenminuten daneben stehen sollte. Aber auf jedenfall ist der jetzt sicher. Aber wegen den paar Bogenminuten habe ich Freitag und Sonntag bestimmt 1,5h vertan. Ärgerlich. Aber sonst wie gesagt Klasse. Soga so ein HGC-dings gesehen, hätte ich nicht gedacht.

Martin

Da will ich mich auch mal anschließen und meinen ersten BB verfassen

13.4.2007 (ca. 22:45-4:00)

Bedingungen:

• anfangs durchziehende Zirren, später klar und gute Durchsicht
• fst mindestens 5,7 mag (kenne keine schwächeren Sterne auswendig, hatte die Karte nicht zur Hand; konnte aber definitiv noch schwächere Sterne erkennen)
• mit der Zeit auffrischender Wind

Equipment:

• 6? f/5 Newton
• 14mm Speers Waler und 5-8mm Speers Zoom
• O-III Filter

Los ging es mit leichten Komplikationen bei Martin… die lange Beobachtungsabstinenz hat ihn wohl einrosten lassen; jedenfalls ist er gleich noch einmal seine Montierung holen gefahren .
Ich konnte derweil in Ruhe aufbauen und das Teleskop auskühlen lassen.

Das erste Objekt das Abends war ein kurzer Abstecher in das hoch stehende Leo Triplet. Alle 3 Komponenten waren einfach direkt sichtbar. M 65 erschien leicht dunkler als M 66, wies eine stärkere Elongation auf. Beide zeigten eine deutliche Aufhellung im Kernbereich. NGC 3628 war im Vergleich zu M66/65 wesentlich dunkler, zeigte sich dafür in einer wunderbaren Kantenlage mit deutlicher langgestreckter Aufhellung im Zentralbereich.
Weiter ging es mit der zweiten bekannten Galaxiengruppe im Löwen. M95 erschien recht klein, rund und zeigte einen hellen Kern mit diffusem, schwachen Halo. M96 war größer und viel heller als M95 und dazu leicht elongiert mit einem deutlichen Halo. M105 konnte als kleine, runde Galaxie mit hellem Kern beobachtet werden.  Im selben Feld standen noch NGC 3384 und eine nicht im Karkoschka verzeichnete Galaxie, die sich später anhand einer Skizze als NGC 3373 identifizieren ließ.
Am Kopf des Löwen besuchte ich noch NGC 2903, welche mir sehr hell, leicht elongiert mit einem hellen, langgestreckten Zentrum erschien. Damit verabschiedete ich mich aus dem Löwen und wandte mich nach SO in die Gegend Rabe/Becher/Hydra.  

Erstes Ziel hier war NGC 4351. Er war als recht dunkler und runder Planetarischer Nebel mit gleichmäßiger Helligkeitsverteilung zu beschreiben. Der erste Kugelsternhaufen des Abends wurde der mittelgroß erscheinende M68. Er ließ sich nicht in Einzelsterne auflösen und zeigte auch keinen zentrale Helligkeitsanstieg. Die Sombrero-Galaxie M104 konnte als recht helle, mittelgroße Kantenlagen-Galaxie beobachtet werden, welche bei mir lediglich einen etwas inhomogenen Eindruck in der Helligkeitsverteilung erweckte. Letztes Ziel in dieser Gegend war NGC 4697, eine sehr kleine, ausgesprochen helle, leicht elongierte Galaxie.

Jetzt stand mein erster Abstecher in den Virgo-Haufen auf dem Plan. Den Anfang machte hier die noch recht einfach aufzufindende Galaxie M61 (leicht elongiert, schwach, heller Kern). Per Starhopping ging es dann noch problemlos zu M49 (sehr hell, rund, heller Kern). In direkter Nachbarschaft konnte ich NGC 4526 (deutlich elongiert, heller Kern, schwaches Halo) beobachten, welche, zwischen zwei hellen Sternen gelegen, einen sehr schönen Anblick bot. Auf dem Weg zu M60/M59 spürte ich bei einer markanten Sternengruppe zwei Galaxien auf, welche später als NGC 4596 und NGC 4608 identifiziert wurden. NGC 4596 erschien heller als ihr Nachbar, beide waren aber als eher dunkel zu beschreiben. Endlich bei der Gruppe M59/60 angekommen nahm das Unheil seinen Anfang: ich verwechselte beide miteinander und so kam meine ganze Navigation durcheinander . Nach einigem Rumrühren brach ich meinen Besuch im Virgo-Haufen ab, der zu einer Tour ohne Karte zu werden drohte.

Ich begab mich in die etwas übersichtlicheren Gebiete in und um Coma Berenices, um die wunderbaren Bedingungen effektiv nutzen zu können. Den Anfang machte hier M64 (recht hell, groß, sehr heller Kern), deren schwarzes Auge mir allerdings verborgen blieb. Nördlich davon war NGC 4725 (klein und dunkel, elongiert, heller Kern) zu finden. Nicht weit davon steht NGC 4565, eine sehr schöne, recht helle edge-on Galaxie mit deutlich langgestrecktem Kerngebiet. Direkt im Coma-Haufen war NGC 4494 (leicht elongiert, klein, schwach, deutlich aufgehelltes Kerngebiet) zu finden. Fast genau nördlich von NGC 4565 stieß ich auf NGC 4559, welche mit drei Vordergrundsternen im ansonsten recht dunklen Halo ein interessanter Anblick war. Dieser wurde allerdings vom Galaxienpaar NGC 4656/NGC 4631 noch übertroffen: zwei Kantenlagen-Galaxien in unmittelbarer Nachbarschaft, wobei NGC 4631 etwas heller erschien. Das letzte Objekt in Coma Berenices wurde der direkt bei Alpha stehende, mittelgroße Kugelsternhaufen M53. Er erschien bei höherer Vergrößerung im Zentralbereich körnig. Im Randbereich waren einige Einzelsterne zu sehen.

Der hoch stehende Bootes bot sich als nächstes Ziel förmlich an. Die mit ca. 90 Millionen Lichtjahren fernste Galaxie des Karkoschka-Katalogs, NGC 5272 (schwach, klein, Kantenlage, länglicher aufgehellter Kern) wurde gefolgt von den beiden Kugelsternhaufen M5 und M3. Beide konnten in den Randbereichen aufgelöst werden, während die Zentren lediglich körnig erschienen. M3 war dabei etwas kleiner als M5.

Tief am Horizont sah ich nun die markante Konstellation des Skorpions aufgehen. Der Horizontnähe trotzend wollte ich wenigstens mal Hallo sagen und peilte M80 an. Durch das hier eher bescheidene Seeing erschien der recht kleine Kugelsternhaufen lediglich als homogener runder Nebel.

Der scheinbar immer kälter werdende Wind und die schwindende Konzentration ließen nun nur noch einige einfache Objekte zu. Ich besuchte dafür einige Klassiker, von denen M13 und M57 nach all den schwachen Galaxien im Vergleich einfach nur spektakulär aussahen .
Der Rauchring M57 war auch ohne O-III Filter sehr kontrastreich zum dunklen Hintergrund zu erkennen.
M13 stand sehr hoch und zeigte sich als wunderbar bis in die Zentralregion aufgelöster Kugelsternhaufen. Dieser Anblick bildete den gelungenen Abschluss einer wirklich bemerkenswert schönen Beobachtungsnacht.

Hallo Steve,
danke für deinen Bericht, hat mir sehr gefallen Einige der Objekte aus Coma Berenice kenne ich selbst und kann den Anblick nur bestätigen.
Gruß Sabrina und

Sehr schöner Beobachtungsbericht Steve,

Galaxien sind einfach nur Klasse, auch in kleineren Teleskopen. Und im Virgohaufen kann man unmengen erkennen. Wenn man sich Zeit lässt, tauchen im Zentrum immer wieder neue schwache Flecken auf. Da kann man nächte verbringen.

Bei M64 ist übrigens bei deinen Bedingungen der Staubstreifen machber. Bei mir konnte ich ihn im 5"Mak ab ca 100fach erkennen. Man muss mit der Vergrößerung halt etwas weiter rauf. Und dann mit etwas Geduld kann man ihn zwar indirekt, aber deutlich erkennen.

Wenn du Entfernungsfanatiker bist, dann kann ich dir übrigens NGC4874 und NGC4889 empfehlen. Sind beides Mitglider von Abell 1656, besser bekannt als Coma-Haufen, und bilden das Zentrum von Diesem. Meines Wissens nach sind das die entferntesten nicht-Quasar-Galaxien, die man bei unseren Bedingungen mit 5" noch als flächige Objekte warnehmen kann. Die Entfernung beträgt ca. 100 millionen  Parsec, also ungefähr 300 millionen Lichtjahre. Das man die beiden noch sehen kann liegt aber auch nur daran, dass es wahre Monstergalaxien sind. Ich weiß nicht mehr wie viel, aber sie haben beide jeweils ein mehrfaches unserer Milchstraße auf dem Buckel. Sie sind zwar sehr schwach, und mann muss sich zum Sichten viel Zeit nehmen, das feeling ist dann aber auch umso größer.

Gruß,
Christian

Lutz(ifer);108459 hat gesagt

Wenn du Entfernungsfanatiker bist, dann kann ich dir übrigens NGC4874 und NGC4889 empfehlen. Sind beides Mitglider von Abell 1656, besser bekannt als Coma-Haufen, und bilden das Zentrum von Diesem. Meines Wissens nach sind das die entferntesten nicht-Quasar-Galaxien, die man bei unseren Bedingungen mit 5" noch als flächige Objekte warnehmen kann. Die Entfernung beträgt ca. 100 millionen  Parsec, also ungefähr 300 millionen Lichtjahre. Das man die beiden noch sehen kann liegt aber auch nur daran, dass es wahre Monstergalaxien sind. Ich weiß nicht mehr wie viel, aber sie haben beide jeweils ein mehrfaches unserer Milchstraße auf dem Buckel. Sie sind zwar sehr schwach, und mann muss sich zum Sichten viel Zeit nehmen, das feeling ist dann aber auch umso größer.

Hey,

danke für die Info. Die habe ich am Sonntag gesehen als ich mich durch Coma gekämpft habe, habe mir da aber keine Gedanken über die Entfernung gemacht. Auf meinem Kartenausdruck sahen die alle gleich aus. Bei 35x in einem GF sichtbar, sehr schwach aber noch mit direktem gucken machbar. Steht zwar bei HNSky mit 11.5 bzw. 11.7, aber da hatte ich schon Gx. mit einer 10 vor dem Komma die schwere zu sehen waren.
Mit den verschiedenen Gx-ansammlunegn in Coma B. muss ich mich nochmal ausgiebig beschäftigen, da muss noch mehr gehen.

Martin

Das HGC-ding war übrigen HGC-61, einer Vierergruppe. 3 Galaxien in 170 Mly Entfernung plus eine in 40Ma. Habe etwas gelesen und man bräuchte wohl eigentklich größere Instrumente als meines um da was zu sehen, da die hellste Gx nur 12,x hell ist. Aber ich habe definitiv an der Stelle eine leichte Aufhellung gesehen, bin ich hundertpro sicher.