Neues vom Saturn. | |
Erstellt 22. Juli 2007, 18:17
#29119
(im Thema #2529)
|
|
---|---|
Erdling
|
|
Erstellt 06. Oktober 2010, 21:13
|
|
Erdling
|
ein Planetenwissenschaftler vom amerikanischen Southwest Research Institute hat jetzt eine neue Theorie über die Entstehung der Saturnringe vorgestellt. Er sagt, dass es Reste eines mittelgrossen Mondes seien, der auseinander gerissen wurde, als sich dieser spiralförmig auf Saturn zubewegte. Der feste Kern ist dann in´s Innere von Saturn eingesogen. Interessant bleibt immer noch, dass das Ringsystem um Saturn zu 90 bis 95% aus Eis besteht und nicht aus festem Material. Falls diese Theorie stimmt, muss Saturn früher ein noch viel grösseres Ringsystem gehabt haben. Aus Teilen des damaligen Eismaterials des zerstörten Planeten müssten sich die Eismonde Enceladus, Dione und Tethus gebildet haben. Das begründet auch die Anomalien in der Zusammensetzung dieser Eismonde. Bild: Der Saturn und sein Ringsystem /
NASA/JPL
Über die Ringunterbrechung, wie z.B. die Cassinische Teilung, sagt der Astronom nichts, obwohl auch über diese Folge noch vieles im unklaren ist. toS Geht die Sonne auf im Westen,
dann musst Du Deinen Kompass testen! |
Erstellt 11. Oktober 2010, 04:14
|
|
Erdling
|
Aufnahmen zeigen mehrere riesige Fontänen von Eispartikeln auf dem Saturnmond Enceladus, die aus der Oberfläche seines Südpols herausschiessen. Eigentlich darf das nicht sein, denn auf seiner vereisten Oberfläche herrschen -197° C und mit nur 800 km ø ist Enceladus zu klein, als dass sein Inneres noch genug Restwärme von seiner Entstehung besitzen könnte, um Wasser unter der Oberfläche flüssig zu halten. Jetzt meinen die Wissenschaftler eine Lösung gefunden zu haben. Die Umlaufbahn von Enceladus um Saturn ist elliptisch. Durch die periodisch wechselnden Abstände zum Planeten ändert sich damit auch die Stärke der Gezeitenkraft. Dadurch wird Enceladus stets leicht verformt. Dieser Prozess erzeugt dann auch Reibungswärme in seinem Inneren und die Verformung erzeugt an der Oberfläche Risse. Aus diesen Rissen, so am Südpol, treten durch die dann vorhandenen Spalten Wassereisfontänen aus. Ausserdem hatte die Raumsonde Cassini am 14. Juli 2005, die Enceladus in nur 175 km Abstand überflog, unzählige Eisbrocken in der Grösse bis zu 20x20 m beobachtet. Da sich diese Brocken im Bereich der Risse befinden, besteht mit großer Wahrscheinlichkeit ein Zusammenhang zu den kryovulkanischen Aktivitäten der Südpolregion Somit könnte die Annahme bestätigt sein, dass Enceladus tatsächlich aus Teilen des Eismaterials eines früher zerstörten anderen Saturnplaneten besteht. Bild. WIKIPEDIA - Kryovulkanische Aktivität auf Enceladus. toS Geht die Sonne auf im Westen,
dann musst Du Deinen Kompass testen! |
Erstellt 12. Oktober 2010, 16:23
|
|
Site director
|
Das musst du mir jetzt mal genauer erklären. Gab es etwa mal einen weiteren Planeten? Liebe Grüße Falko |
Erstellt 13. Oktober 2010, 00:04
|
|
Erdling
|
Ich versuch´s mal: Wissenschaftler suchen seit langem nach den Gründen / der Ursache des Ringsystems um Saturn. Die Fachleute haben bisher angenommen, dass ein kleinerer Saturnmond bei seiner allmählichen Annäherung die Roche-Grenze unterschritten hat und dabei zerstört wurde. Aber es könnte auch ein grosser Komet zu nah an Saturn heran gekommen sein, wie dies bei Shoemaker-Levy 9 im Jahr 1994 mit Jupiter geschah. Wenn sich die Ringe aus Überresten von solchen Monden oder Kometen gebildet hätten, bleibt aber die Frage bestehen, warum die heutigen Ringe so wenig Gestein und fast ausschließlich Eis enthalten, immerhin 90-95%. Jetzt wird angenommen, dass die Ringe vor ~ 4 Mrd. Jahren durch den Sturz eines Titan-grossen Mondes in den Saturn entstanden sind. Dieser Mond war nach der jetzigen Theorie im Inneren felsig und hatte außen einen Mantel aus Eis. Das Felsmaterial ist in Saturn gestürzt und das leichte Material hat sich zu den nun vorhandenen Ringen geformt. toS Geht die Sonne auf im Westen,
dann musst Du Deinen Kompass testen! |
Erstellt 14. Oktober 2010, 10:14
|
|
Erdling
|
@TMC: der Link geht leider ins Leere
Michael Korb
Wozu braucht man eigentlich klaren Himmel und gutes Seeing http://www.astronomie-hobby.de http://www.planetarium-berlin.de |
Erstellt 14. Oktober 2010, 14:23
|
|
Site director
|
vielen Dank für die ausführliche Info an Michael: Das Thema wurde 2007 gestartet und die Seite im Link existiert nicht mehr. Also einfach ignorieren Liebe Grüße Falko |
Erstellt 19. Oktober 2010, 21:43
|
|
Astrofrüchtchen
|
[- Meine Webseite -][- Bitte einen Klick für meinen UHC-Filter! -][- Meine Musikprofil -][- Sturmvogel mit 3" gerockt -] |
Erstellt 20. Oktober 2010, 12:14
|
|
Andro-Jesus
|
Die Annahme, es hätte einen Crash auf einem der Jupitermonde gegeben, finde ich da schon nachvollziehbarar. Wenn ich mich recht erinnere, gab es ja auch einen äußeren schwachen Ring, der noch heute allein durch die Aktivität eine sJupitermondes aufrecht erhalten wird. War es Titan?… Ich werde mich bei Zeiten nochmal schlau machen und das hier posten. |
Erstellt 20. Oktober 2010, 12:27
|
|
Erdling
|
Die Materie hätte quasi während dem Sturz auf den Jupiter wieder zurück ins Weltall gelangen müssen. Das muss ich aber relativieren: der angenommene titangrosse Mond soll einen festen Kern gehabt haben und eine Hülle bestehend aus Eis/Gas, also kein festes Material. Bei der zu dichten Nähe am Jupiter ist der Mond in die Gravitationsfalle getappt und dabei haben sich Kern und Hülle getrennt. Der Kern ist in Jupiter gestürzt und dort auf immer verschluckt. Die Hülle aber wurde in einen Orbit um Jupiter gezwungen, wo man sie noch in Form der Ringe sehen kann. Nach der Raummechanik ein möglicher Ablauf. toS Geht die Sonne auf im Westen,
dann musst Du Deinen Kompass testen! |
Erstellt 21. Oktober 2010, 20:03
|
|
Andro-Jesus
|
Die Idee, das es einfach einen Mond getroffen hat, sagt mir aber trotzdem zu. Aber ich bin ja kein Astronom Eine andere Frage wäre dann, wie die Ringe um Uranus und Neptun entstanden sind. Gab es da einen gleichen Mechanismus, oder war es nur Zufall? |
Erstellt 21. Oktober 2010, 21:51
|
|
Erdling
|
die Materieteilchen in den Ringen von Uranus und Neptun könnten auch einmal Teile von Monden gewesen sein, die durch einen Einschlag mit hoher Geschwindigkeit oder durch Gezeitenkräfte (Roche-Grenze) zertrümmert wurden. toS Geht die Sonne auf im Westen,
dann musst Du Deinen Kompass testen! |
Erstellt 24. Oktober 2010, 10:17
|
|
Andro-Jesus
|
Einziges was das in meinen Augen plausibel macht ist die große Menge an Material im Saturnring. Aber wie konnte die sich so großflächig verteilen? Dieser Impaktkörper hätte seine äußeren Schichten ja hunderttausende von Kilometern weit zerstreuen müssen. Als hätte es ihn bereits im Anflug an Saturn förmlich zerrissen. Womöglich erklärt hier die chemische zusammensetzung der Ringe auch die Herkunft genauer. Ist auf jeden Fall sehr spannend, die Frage. |
Erstellt 25. Oktober 2010, 11:42
|
|
Erdling
|
Deine Fragen will ich gern beantworten, muss sie aber aufdröseln. >> Eben deshalb verstehe ich nicht, warum beim Saturn gleich ein Himmelskörper auf ihn drauf geplumpst sein muss. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass allein in den Saturn tausende von vagabundierenden Raumkörpern in der Frühphase des Sonnensystems eingestürzt sind. >> Aber wie konnte die sich so großflächig verteilen? Dieser Impaktkörper hätte seine äußeren Schichten ja hunderttausende von Kilometern weit zerstreuen müssen. Man muss das Ringsystem als ein Ganzes verstehen. Die Lücken, wie die Cassinische Teilung und andere Unterbrechungen sind entstanden durch die kleinen Monde bzw. Brocken, die sich in der Scheibe befinden und für Turbulenzen sorgen. >> Als hätte es ihn bereits im Anflug an Saturn förmlich zerrissen. In der Tat, so ist es gewesen. Sieh mal hier >>> Bildersequenz aus WIKIPEDIA Hier ist der mögliche Ablauf mal dargestellt: 1. Ein Raumkörper wird vom Planeten angezogen. 2. Der Raumkörper verformt sich - bei unserem Kandidaten trennen sich hier der lose und der feste Bereich. 3. Der feste innere Körper wird vom Saturn angezogen - der weichere / lose Mantel wird zum Orbiter. 4. Anfangs noch als Mantel um den gesamten Saturn, dann durch die Gravitation um den Äquator konzentriert. >>Womöglich erklärt hier die chemische Zusammensetzung der Ringe auch die Herkunft genauer. Da würde ich mich als Wissenschaftler nicht mehr drauf verlassen. Möglicherweise ist in der Zwischenzeit viel anderes Materiel eingefangen - das würde dann die Ursubstanz erheblich aufmischen - somit nicht mehr aussagefähig sein. toS Geht die Sonne auf im Westen,
dann musst Du Deinen Kompass testen! |
Erstellt 26. Oktober 2010, 16:04
|
|
Andro-Jesus
|
Über die Form der Ringe war ich mir ungefähr bereits im klaren. Meines Wissens werden die unter anderem auch in wechelwirkung mit der Anziehungskraft der Monde geformt. bzw. Verformt. Da gibt es ja richtig tolle Muster drinn. Ich finde es allerdings erstaunlich, dass die Schwerkraft des Saturn bereits so enorm ist, dass er andere Himmelskörper, die außen herum nicht so kompakt zusammengesetzt sind, zerreißen kann. War mir in keiner Weise bewusst. Ich dachte, dafür benötigt es einen dicken Rumms Das das mit der chemischen zusammensetzung nicht ganz koscher ist, das sehe ich ein. Möglicherweise waren ja tatsächlich auch mehrere Objekte für die Ringe verantwortlich. Vieleicht war auch ein besonders dicker dabei. Vieleicht halten sich die Ringe um Saturn aber auch besonders stabil. |
Erstellt 02. November 2010, 20:51
|
|
Erdling
|
hier was neues über die Saturnringe. Bild: jpl.nasa.gov.Cassini / B-Ring - The Tallest Peaks Die manchmal eigenartigen Strukturen der Saturnringe werden mit viscous overstability (Effekt viskoser Überstabilität) erklärt. Viskosität dämpft Schwingungen ab einer bestimmten Dichte nicht mehr, sondern verstärkt sie sogar. Dann ist noch dieser Zeitraffer sehr interessant. Hier werden über einen Zeitraum von 9 Std. mit einem jeweiligen Abstand von 6 Minuten, Gesamtzeit 9.30 Stunden, die riesige Schwingungsbewegung zwischen A-Ring und B-Ring gezeigt. Man sieht genau den Effekt der Schwingungen der Ringe und das Zerren des Mondes Mimas. Klick auf PIA 12795 / Avg Rating 9.47/10 auf dieser Seite >>> http://www.ciclops.org/view/5762/Oscillations_at_B_Ring_Edge toS Geht die Sonne auf im Westen,
dann musst Du Deinen Kompass testen! |
Erstellt 02. November 2010, 22:46
|
|
Site director
|
Liebe Grüße Falko |
Erstellt 06. November 2010, 10:12
|
|
Erdling
|
Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit,
aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. A.E. |
Erstellt 06. November 2010, 11:22
|
|
Andro-Jesus
|
Ja, da befindet sich auch die Cassinische Teilung. Übrigens auch für Himmelsgucker ein sehr lohnenswertes Ziel! Klare Luft vorausgesetzt, kann man die Ringteilung hervorragend schon in kleineren Teleskopen beobachten. Nur diese tollen bewegungen, die bleiben einem natürlich leider verborgen. Wenn du infos dazu hast: Nur her damit |
Erstellt 06. November 2010, 15:52
|
|
Erdling
|
Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit,
aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. A.E. |
Erstellt 07. November 2010, 20:59
|
|
Site director
|
Wirklich nur mit Resonanz zu Mimas? Müssten da nicht noch andere "Schäferhundmonde" ihre Bahnen ziehen? Liebe Grüße Falko |