Hi, bereits im November 2009 berichtete die NASA über mehrere Anzeichen, die die Existenz des Wassers in der durch den Aufschlag der
EDUS auf dem Mond entstanden Wolke bestätigen. Die Konzentration und Verteilung des Wassers und der anderen Substanzen brauchte aber noch genauere Analysen. Jetzt scheint das Endergebnis vorzuliegen.
In der Südpolregion unseres Mondes wurden Kohlenmonoxid, Kohlendioxid, Ammoniak, Stickstoff sowie Silber gefunden und in den ~ 5 t Mondkraterboden, die mithilfe der Mission freigesetzt wurden, befanden sich auch ~ 155 kg Wasser.
Anhand dieser Menge schätzen die Forscher, dass etwa 5,6 % des Bodenmaterials beim Krater Cabeus aus Wassereis bestehen.
Die Mission:
LCROSS bestand aus zwei separaten Teilen: dem
Shepherding Spacecraft (S-S/C) und der
Earth Departure Upper Stage (EDUS), die Centaur-Oberstufe der Trägerrakete. EDUS sollte in der Nähe des Südpols aufschlagen und eine Partikelwolke erzeugen, wobei ~ 1.000 Tonnen Mondmaterial ausgeworfen werden sollten. Anschließend flog das
Shepherding Spacecraft durch die Wolke, analysierte sie mit Hilfe seiner Instrumente, bevor es ebenfalls auf dem Mond aufschlug. Das ganze Ereignis sollte parallel vom LRO sowie von Satelliten und Teleskopen im Erdorbit und von der Erdoberfläche aus beobachtet werden.
Das Ziel des Einschlags am 9. Oktober 2009 lag im westlichen Teil des 95-km-Kraters Cabeus, einem permanenten Schattenbereich in der Nähe des Südpols. Mit Instrumenten des LRO, der die Absturzstelle in 77 km Abstand überflog, konnte mit dem UV-Spektrometer (LAMP) die Auswurfwolke und mit dem abbildenden Radiometer (DLRE) der Einschlagkrater erfasst werden.
Bild: Der Einschlag - FOTO:NASA
Der Aufschlag erzeugte ein Loch mit einem ø von 25 bis 30 m. Die Explosion sprengte maximal ~ 5 t Mondboden in eine Höhe von ~ 1 km, möglicherweise waren es aber nur 2 t. Dadurch gelangten die Teilchen aus dem Kraterschatten ins Sonnenlicht, wo sie ihre Eigenschaften etwa 4 Minuten lang offenbarten: Die Messinstrumente der LRO-Sonde erfassten viele Daten über den aufgewirbelten Mondboden.
Wasservorkommen auf dem Mond stehen besonders im Interesse der Forscher und der Raumfahrt, da Informationen über diesen Rohstoff die Grundlage für künftige Mondstationen bieten können, die jetzt aufgefundene Menge an Wasser sind aber keine Basis für autarke Mondexpeditionen. Die Mondreisenden müssten also Wasser von der Erde mitbringen, was die Expeditionen erheblich belastet. toS