Orionnebel M42 | |
Erstellt 13. Dezember 2003, 13:29
#4076
(im Thema #421)
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Etz´red i!
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Winterzeit ist Orionzeit! Daher werden sich in diesen Monaten die Blicke wohl wieder verstärkt in den Süden auf M42, den Großen Orionnebel, richten. Zunächst ein paar Hintergrundinformationen… M42 ist rund 1.600 Lichtjahre entfernt und hat eine Ausdehnung von etwa 15 Lichtjahren. Es handelt sich um einen Gas- und Staubnebel (Emissionsnebel) vom Typ HII, in dessen Zentrum neue Sterne geboren werden. In den 90er Jahren konnten durch die Infrarotastronomie viele junge Protosterne mit Akkretionsscheiben nachgewiesen werden, die daraufhin deuten, dass es sich um hierbei um Sonnensysteme handelt, ähnlich dem unseren während seiner Entstehungsphase vor rund 4,6 Milliarden Jahren. Aufgrund seiner enormen Helligkeit zieht er besonders auch die Blicke der Amateurbeobachter auf sich. Unter guten Bedingungen ist der 3,5m helle Nebel schon mit bloßem Auge als verschwommener Fleck unterhalb der drei Gürtelsterne zeta-, epsilon- und delta-Orionis (bzw. "Alnitak, Alnilam und Mintaka" - nahezu in einer Linie) des Orion sichtbar. Im Feldstecher zeigt sich der Nebel bereits schon sehr deutlich, aber erst im Teleskop werden die vielen komplexen Strukturen und u.a. auch der Begleitnebel M43 (NGC1982) sichtbar. Im Zentrum des Orionnebels befindet sich außerdem ein interessantes Mehrfachsternsystem. Theta1 Orionis besteht aus vier Hauptkomponenten, die trapezförmig und relativ eng angeordnet sind. Diese jungen, vielleicht nur eine Million Jahre alten Sterne sind extrem heiß und senden eine energiereiche Strahlung aus, welche die umgebenden Gaswolken zum Leuten anregt. In ihrer unmittelbaren Umgebung haben die Sterne des Trapezoiden den Staub, der ihr Licht ansonsten absorbieren würde, verdampft bzw. "weggeblasen" und somit eine Höhlung geschaffen, die von der Erde aus gesehen tief in den Nebelkomplex hineinreicht. Übersicht: Nähere Umgebung von M42 Visuelle Beobachtung Visuell ist der Orionnebel eigentlich für jedes Instrument ein lohnendes Objekt und zeigt in dunklen Nächten schon in sehr kleinen Optiken (ab 50mm Öffnung) eine enorme Detailfülle. Ab einer Öffnung von 200mm steigt diese nahezu ins Unendliche… Ich habe bereits im letzten Winter schon versucht, meine Eindrücke durch mehrere Skizzen zeichnerisch festzuhalten. So ist über mehrere Beobachtungsnächte hinweg eine recht detailreiche Zeichnung vom hellen Zentrum des Nebelkomplexes entstanden: Leider sind die klaren, mondlosen Nächte im Winter viel zu selten, so dass für den einzelnen Beobachter die Zeit kaum ausreicht, um diesen prächtigen Nebel bis ins letzte Detail zu untersuchen/zu zeichnen. Daher wäre eure Mithilfe sehr nützlich. Man könnte außerdem noch anhand der Zeichnungen die Unterschiede zwischen verschiedenen Optiken zeigen. Was zeigt ein 60mm-Refraktor? Wie weit kann ich mit einem 8"-Spiegel vordringen? Schließlich wäre diese kleine "Orionexkursion" auch ein wertvoller Beitrag für das gute alte Messier-Projekt… Wer also demnächst in den kommenden Weihnachtsferien oder auch danach den Orionnebel ins Visier nimmt und dabei auch eine Skizze anfertigt, kann mir diese gerne zukommen lassen. Wer nicht zeichnen will/kann, der kann auch eine Objektbeschreibung liefern. Natürlich dürfen in beiden Fällen wichtige Angaben zu Instrument, Datum, Bedingungen etc. nicht fehlen. Um die Arbeit etwas zu erleichtern, habe ich mit Word ein Beobachtungsblatt entworfen, das ihr gerne ausdrucken und bei der Beobachtung als Vorlage benutzen könnt: Deep-Sky Beobachtungsblatt Viele Grüße und klare Nächte! Peter M. |
Erstellt 13. Dezember 2003, 16:02
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Andromedaindianer
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"Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit,
aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." http://www.ferkelprotest.de/ |
Erstellt 13. Dezember 2003, 17:47
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Guest user
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Boah was für Zeichnungen. Holger |
Erstellt 13. Dezember 2003, 18:44
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Andromedaner
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mfg
Nicolas Ziob |